Sehr geehrte Damen und Herren!
Als Bewegungscoach und Dipl. Gesundheitspädagogin für Kinder und Jugendliche ist es mein Ziel, die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für das Leben von Personen mit einer Sehbehinderung und blinden Menschen im Turnunterricht einzubinden und näher zu bringen.Dabei steht die Perspektivübernahme im Mittelpunkt der Turnstunde. Die Schüler:innen versetzen sich in die Lage blinder und sehbehinderter Menschen und verstehen derer Wünsche zum Umgang miteinander.Verschiedene Module werden aufeinander aufbauend verwendet. Es stellt das Bindeglied zwischen Fragen, Verantwortung und Verstehen der Schüler:innen dar.
Ausgehend von der Beobachtung, Erfahrung und Reflexion einer Aufgabe verstehen die Kinder, dass eine Orientierung selbst im bekannten Turnsaal sehr schwerfällt, wenn der Sehsinn nicht genutzt werden kann. Sie können nachvollziehen, dass es unangenehm ist, wenn bestimmt Umgangsformen nicht eingehalten werden. Sie machen eine persönliche Erfahrung die zur Weiterarbeit genutzt wird und schließlich zur Formulierung von Regeln und deren Erfahrung durch eigene, weitere Überlegung führt.
Die Schüler
1) können sich in eine Alltagssituation sehbehinderter oder blinder Personen hineinversetzen
2) können Schwierigkeiten im Alltagsleben und im persönlichen Kontakt zwischen Sehenden und blinden/sehbehinderten Menschen benennen
3) können Regeln zu einem guten Umgang miteinander entwickeln
4) lernen Empathie und das eine Sehbehinderung keinen Spaß in den Schatten stellt.
Durch beschattete Brillen und Schlafmasken wird den Kindern eine Sehbehinderung oder Erblindung vorgetäuscht. Verschiedene Aufgaben im Turnsaal sowie auf dem Schulweg, dem Spielplatz oder im Wald werden dazu den Kindern gestellt und gelehrt diese zu bewältigen mit und ohne Hilfe ihrer Mitschüler. Natürlich fehlt auch hier nicht der Spaß am Unterricht.Eine rein abstrakte Beschreibung der Gefühle sehbehinderter oder blinder Menschen, die unfreiwillig und ohne Ansprache durch einen Raum gezerrt oder geschoben werden, würde einen Großteil der Schüler:innen kaum sensibilisieren. Deshalb werden Möglichkeiten trainiert z. B
➢räumliche Orientierung -Könnt ihr Euch vorstellen, von zu Hause bis zur Bushaltestelle zu laufen, ohne den Weg zu sehen? Orientiert euch daran, was ihr hört, nehmt die Umgebung war
➢Gymnastikstock als Blindenstock-Bei einer Treppe oder einem Gehsteig das Hinauf- oder Hinuntersteigen ankündigen, Balancetraining
➢Ballspiele – akustisch wahrnehmbar, Klingelball usw...
Mit freundlich Grüßen
Guggi Stöbich