Frankfurter Würstel im AK OÖ-Test großteils einwandfrei
Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat Geschmack, Keim- und Phosphatgehalt der beliebtesten Würstelsorte Österreichs getestet. Die Konsumentenschützer kauften dazu elf Frankfurter aus dem Kühlregal – darunter vier Bio- und sieben konventionelle Produkte. Ausgewählt wurden ausschließlich Eigenmarken von Supermarktketten und Discountern. Der Preis der Würstel lag zwischen 6,85 und 14,96 Euro pro Kilogramm.
Die Untersuchung sowie die gutachterliche Bewertung wurde vom Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH durchgeführt. Acht der elf Proben waren auch am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums einwandfrei. Drei Produkte erhielten das Testurteil „wertgemindert“. Hier lagen die Gesamtkeimzahl und die Anzahl an Milchsäurebakterien bereits deutlich über dem Richtwert. Zudem fielen den Experten diese drei Proben auch aufgrund ihres säuerlichen Geruchs negativ auf. Bei zwei davon wurde zudem noch ein säuerlicher Geschmack als Kritikpunkt genannt.
In den letzten Jahren rücken vermehrt Phosphate in den Fokus der Kritik. Eine sehr hohe Phosphataufnahme wird mit negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit in Verbindung gebracht, wie etwa eine Erkrankung der Nieren. Laut der aktuellen Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt die akzeptable tägliche Aufnahmemenge (ADI) bei 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Ohne Berücksichtigung anderer Aufnahmequellen dürfte ein 25 kg schweres Kind bei den Frankfurtern mit dem höchsten Phosphatgehalt im Test vier Würstel essen, ein Erwachsener sogar zwölf Würstel um die tägliche Höchstmenge an Phosphat auszuschöpfen.
Positiv aufgefallen ist ein hoher Fleischanteil, der im Test von 70 bis hin zu satten 85 Prozent reicht. Beim Geschmack wird bei drei Produkten mit Mononatriumglutamat nachgeholfen. In zwei Erzeugnissen finden sich auch Aromen. Gute Frankfurter brauchen derlei Zusätze nicht. Sie beziehen ihren Geschmack hauptsächlich vom Speck und der Räucherung. Ein Produkt enthielt den roten Farbstoff Karmin. Dieser wird aus Schildläusen gewonnen und kann bei empfindlichen Personen pseudoallergische Reaktionen auslösen. Zweimal wird der typischen rosa Würstelfarbe mit färbenden Lebensmitteln wie Paprikaextrakt oder Rote Beete Pulver nachgeholfen.
Ein Blick auf die Nährwerttabelle zeigt, dass die Frankfurter im Test zu 19 bis 28 Prozent aus Fett bestehen und zwischen 225 und 303 Kilokalorien pro 100 Gramm liefern. Darüber hinaus weisen alle einen hohen Salzgehalt von 1,8 bis 2,7 Gramm pro 100 Gramm auf.
Weitere Informationen finden Sie unter ooe.konsumentenschutz.at.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden