Gemahlene Haselnüsse: Nicht in jeder Packung steckt einwandfreie Qualität!

AK-Konsumentenberater Österreich Tips Redaktion AK-Konsumentenberater Österreich, 10.11.2022 09:29 Uhr

Gemahlene Haselnüsse sind eine Grundzutat bei vielen beliebten Weihnachtskeksen. Die Konsumentenschützer der AK OÖ ließen daher 12 Packungen mit geriebenen Haselnüssen aus dem Handel in das Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH untersuchen. Dort wurden sie eingehend auf Aussehen, Geruch und Geschmack geprüft. Zudem erfolgte eine Untersuchung der Produkte auf Bakterien- und Schimmelpilzbefall sowie auf Aflatoxine.

Das Ergebnis lässt keine Weihnachtsstimmung aufkommen:

Bei der Hälfte der Proben wurden sensorische Abweichungen festgestellt, welche nicht zwingend zu einer Abwertung führten. Bei zwei Produkten allerdings stieß den Experten/-innen der dumpfe, muffig, ranzige Geruch sowie der bitter, ranzig, alte, kratzende Geschmack derart sauer auf, dass sie als wertgemindert beurteilt wurden.

Bei einer Probe waren neben sensorischen Defiziten auch schwerwiegende mikrobiologische Mängel feststellbar. Der Gehalt an Enterobakterien lag über dem Warnwert, die Gesamtkeimzahl sowie die Menge an Schimmelpilzen über dem Richtwert. Die Probe wurde als nicht für den menschlichen Verzehr geeignet befunden.

Bei zwei anderen Produkten wurden Mängel in Form von Enterobakterien über dem Richtwert festgestellt. Eine dieser Proben wies zusätzlich noch Schimmelpilze über dem Richtwert sowie eine mangelnde sensorische Qualität auf. Beide erhielten das Testurteil „wertgemindert“.

Nüsse werden häufig von Schimmelpilzen befallen, welche unter Umständen giftige Stoffwechselprodukte wie etwa Aflatoxine bilden können. Diese weisen ein hohes krebserregendes Potenzial auf und können das Erbgut schädigen. Im Test wurden bei drei Proben Aflatoxine nachgewiesen. Da deren Gehalt jedoch unter dem Grenzwert der Kontaminanten-Verordnung lag, gibt es keinen Anlass zur Beanstandung.

100 Gramm konventioneller Haselnüsse kosten durchschnittlich zwischen 1,00 und 1,70 Euro; Bio-Nüsse zwischen 2,00 und 4,10 Euro. Im Test schnitten sowohl höherpreisige als auch günstige Produkte einwandfrei ab. Dennoch zeigten sich auch unter den Bestplatzierten Qualitätsunterschiede. Ein eindeutiges „Sehr gut“ erhielt nur das teuerste Bio-Produkt von Rapunzel.

Die geriebenen Haselnüsse im Test stammen vorwiegend aus der Türkei. Vier Anbieter lassen die Konsumenten/-innen beim Herkunftsland jedoch im Dunklen tappen. Denn, während bei ungeschälten Haselnüssen das Ursprungsland angegeben werden muss, ist die Herkunftskennzeichnung bei geriebenen Nüssen nicht verpflichtend.

Weitere Informationen finden Sie auf www.ooe.konsumentenschutz.at.

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