
OÖ. Schotterwüsten, Gabionenwälle, Thujenwälder: Der deutsche Biologe Ulf Soltau dokumentiert auf Facebook, Tumblr und Instagram leb- und lieblose Vorgärten aus dem deutschsprachigen Raum. Im September ist der Bildband erschienen.
Mit schwarzem Humor hält Soltau den Vorgartenbesitzern den Spiegel vor. Keine Schotterwüste ist vor seinen pointierten und klugen Kommentaren sicher. Die Bilder der Facebookseite „Gärten der Grauens“ werden ihm aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zugeschickt, das Phänomen ist also kein rein deutsches. Mit der Kritik trifft Soltau einen Nerv. Mehr als 66.000 Benutzer folgen seiner Seite auf Facebook, auf Instagram sind es mehr als 55.000.
Umdenken anregen
Im neuen Bildband „Gärten des Grauens“ sind Gustostücke der grauenhaften Gärten zu finden. Soltau hofft, mit seinem Buch ein Umdenken einzuleiten. „Tatsächlich erreichen mich hin und wieder Mails von Gartenbesitzern, die mir schildern, wie sehr meine Seite ihnen die Augen geöffnet hat und sie ihren Vorgarten daraufhin ökologisch sinnvoller umgestaltet haben“, sagt Soltau.
Tipps für den Vorgarten
Um Vorgärten lebendig zu gestalten, rät Soltau, professionelle Naturgärtner zu engagieren. „Angaben zu empfehlenswerten Pflanzenarten im Garten sind allgemein nicht möglich, da jeder Standort mit unterschiedlichen biotischen wie abiotischen Faktoren aufwartet“, erklärt Soltau. Er empfiehlt aber den sogenannten „New German Style“, bei dem standortgerechte Stauden eng gepflanzt werden und Unkraut so keine Chance hat.
Ulf Soltau, 2019, Eichborn Verlag
Hardcover, 128 Seiten, 14 Euro
ISBN: 978-3-8479-0668-1