Schritt für Schritt lässt sich jeder Garten in ein Paradies für Menschen, Schmetterlinge und viele weiter Gartentiere verwandeln.
Schritt eins: Ein tierfreundlicher Garten sollte ökologisch gepflegt werden. Dies bedeutet, dass auf chemisch synthetische Pestizide gänzlich verzichtet wird. Die Breitenwirkung vieler eingesetzter (Insekten)gifte ist oft so groß, dass ungewollt auch Schmetterlinge und deren Raupen zu Schaden kommen. Zudem ernähren sich viele andere Tiere, wie etwa Gartenvögel, von Insekten. Gegen den Einsatz natürlicher Pflanzenstärkungsmittel, wie etwa Brühen, Jauchen oder Tees als vorbeugende Maßnahme, ist nichts einzuwenden.
Strukturreich gestalten
Schmetterlinge brauchen strukturreiche Gärten mit Naturhecken, Bäumen, sonnigen Kräuterrasen- oder Wiesenbereichen mit einer ganzjährigen Vielfalt an unterschiedlichen Wildblumen. Auch Wasserstellen und halbschattige/feuchte Bereiche, Wilde Ecken in denen Raupenfutterpflanzen wie die Brennnessel wachsen dürfen sowie Trockenbeete sind wesentliche Elemente in einem reich strukturierten Grünraum.
Futter für Raupen pflanzen
Schmetterlingsraupen haben gänzlich andere Bedürfnisse als die ausgewachsenen Tiere. Sie ernähren sich von Gräsern, Blättern oder Obst. Geeignete Raupenfutterpflanzen für den Garten sind beispielsweise Brennnessel, Königskerze, Skabiose, Fenchel, Distelarten, Hornklee, Schlehdorn, Haselnuss, Brombeere, Weißdorn, Apfel und Zwetschke und viele mehr.
Nektarquellen für Schmetterlinge anbieten
Schmetterlinge ernähren sich ausschließlich von Nektar, welchen sie mir ihrem langen Rüssel aus Blüten schlürfen. Manche trinken zusätzlich den Saft von herabgefallenem, matschigem Obst und Wasser aus kleinen Lacken, um Mineralien aufzunehmen. Durch die bewusste Gestaltung von Staudenbeeten mit geeigneten Nahrungspflanzen können wir Schmetterlingen einen reich gedeckten Tisch im Garten bieten. Am besten blüht das Schmetterlingsparadies abwechslungsreich vom Frühjahr bis zum Herbst. Beispiele sind etwa Sonnenhut, Astern, Wilde Karde, Oregano, Seifenkraut, Lavendel, Natternkopf, Phlox, Liguster, Efeu und viele mehr.
Die richtige Pflege bringts
Bereits länger bestehende Blumenwiesen sollten maximal zwei Mal im Jahr gemäht werden. Es ist wichtig, nie die ganze Fläche auf einmal zu mähen, sondern Teilbereiche ungeschnitten belassen. Alle zukünftigen Schmetterlinge, die sich dort noch in Form von Eiern, Raupen oder Puppen aufhalten, können nämlich nicht plötzlich „umsiedeln“ - sie würden sterben und sich nie zu Schmetterlingen entwickeln. Der Rückschnitt und die Pflege von Staudenbeeten sollte ebenso im späten Frühjahr erfolgen, damit an Pflanzenteilen ruhende Raupen und Puppen nicht bei der Überwinterung gestört werden. Der Boden braucht im Frühjahr nur oberflächlich gelockert werden, ein Umgraben tut dem Boden in der Regel nicht gut, denn es bringt das Bodenleben durcheinander.
Licht abdrehen
Ein großes Problem für Nachtfalter, die mit 3.800 Arten den wesentlich größeren Anteil an Schmetterlingsarten in Österreich ausmachen, ist die vielerorts hohe Lichtverschmutzung. Die Falter werden vom Licht angezogen und regelrecht gebannt. Daher gilt im Garten: „Licht aus!“, wenn sich dort niemand aufhält. Auf kleine Solarlämpchen sollte ebenso verzichtet werden, auch sie sind in der dunklen Nacht für nachtaktive Tiere problematisch.
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