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Holzbau verbindet Bioökonomie mit Kreislaufwirtschaft

Tips Logo Leserartikel Katharina Kühn, 16.03.2024 10:00

OÖ. Das Thema nachhaltiges, ressourcenschonendes Bauen ist aktuell wie noch nie. Eine innovative Bauweise stellt das zirkuläre Bauen dar, bei dem darauf geachtet wird, dass Gebäude und Baumaterialien im Nutzungszyklus gehalten und Abfälle bei der Konstruktion, dem Betrieb und der Demontage von Gebäuden minimiert werden. Beim zirkulären Bauen mit Holz werden Holzressourcen nachhaltig genutzt und ihre Lebensdauer durch Recycling maximiert.

  1 / 2   Idealerweise wird Holz als Baustoff so lange genutzt, bis ein neuer Baum nachgewachsen ist. (Foto: stock.adobe.com/ Luluraschi)

Der nachwachsende Rohstoff Holz wird nicht künstlich hergestellt und ist damit Teil von natürlichen-biologischen Kreisläufen. Bäume „produzieren“ Holz aus reiner Sonnenenergie, Wasser und Luft. Dabei wird der Kohlenstoff des in der Luft enthaltenen CO₂ gebunden. Ein Kubikmeter Holz speichert den Kohlenstoff von etwa einer Tonne CO₂.

Kaskadische Nutzung

Bei der Verarbeitung von Holz - zum Beispiel im Sägewerk - entsteht kein Abfall. So sind die hier anfallenden Späne begehrte Ausgangsstoffe für die Papier- und Plattenindustrie. Am Ende der Nutzungsdauer von Holzprodukten oder auch -gebäuden wird das Prinzip der kaskadischen Nutzung verfolgt: Man versucht den Rohstoff möglichst lange stofflich zu nutzen, indem man aus Altholz wieder neue Produkte herstellt. Der Roh-, Werk- und Wertstoff Holz wird in jeder Verarbeitungsstufe mit seiner höchstmöglichen Wertschöpfung so effizient und wertsteigernd wie möglich eingesetzt.

Ein neuer Baum wächst heran

Durch den konsequenten Übergang zur Kreislaufwirtschaft wird dieser Klimaschutzvorteil nochmals ausgeweitet, da das CO₂ nicht nur während des Gebäudelebenszyklus im Holz gebunden bleibt, sondern weit darüber hinaus – potenziell unendlich. Das ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz, der über reine Einsparung von CO₂ weit hinausgeht. Auch die CO₂-Bilanz eines Gebäudes verbessert sich dadurch erheblich. Idealerweise ist der Nutzungszeitraum so lange, bis quasi ein neuer Baum nachgewachsen ist. Die Produkte sollen also so hergestellt werden, dass sie für den Zeitraum, bis sie wieder nachgewachsen sind, stofflich genutzt werden können, z. B. zuerst als Balken, dann in der Spanplatte und am Ende des Nutzungskreislaufes als Wärmeenergie.

Behagliche Atmosphäre

Holzgebäude sind im Durchschnitt deutlich leichter als Betonbauten und verbrauchen weniger Ressourcen pro Quadratmeter Nutzfläche. Neben den Vorteilen im Klimaschutz, wird vor allem die angenehme, behagliche Atmosphäre von Holzbauten sehr geschätzt. Durch seine Leichtigkeit eignet sich Holz gut für Aufstockungen. Holz lässt sich bauphysikalisch gut mit anderen biologischen Baustoffen wie Stroh kombinieren. Mechanische Verbindungstechniken erleichtern es, einzelne Komponenten zu demontieren und später wieder in den Materialkreislauf zurückzuführen.

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