
KIRCHDORF AN DER KREMS. Krebserkrankungen zählen nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in Österreich und die Zahl der Neuerkrankungen steigt: Rund 40.000 Menschen erhalten hierzulande jährlich die schwerwiegende Diagnose Krebs. Aufgrund der Corona-Pandemie haben viele Menschen auf Termine für Früherkennungsuntersuchungen verzichtet, obwohl diese möglicherweise das Leben retten.
Zu den häufigsten Krebsarten in Österreich zählen Prostata-, Brust- und Darmkrebs. Bei ihnen besteht bei früher Diagnose eine deutlich bessere Heilungschance, da die Tumore noch klein und begrenzt sind. „Vor allem bei Krebserkrankungen ist die Früherkennung für den weiteren Verlauf der Erkrankung entscheidend. Verspätete Diagnosen haben ein fortgeschrittenes Krankheitsbild zur Folge, das schwerer zu behandeln ist und schlechtere Prognosen mit sich bringt. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, zum Beispiel auch beim niedergelassenen Facharzt, kann Krebs in einem frühen Stadium entdeckt werden, in dem noch keine weiteren Symptome vorliegen, aber Heilungsaussichten viel besser sind“, sagt Thomas Mark, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf.
Früherkennung als wesentlicher Überlebensfaktor
Ab einem bestimmten Alter sollten regelmäßige Untersuchungen für folgende Krebsarten durchgeführt werden: Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs und Hautkrebs. Ansprechpersonen dafür sind primär die zuständigen Fachärzte im niedergelassenen Bereich. Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf können Vorsorge-Koloskopien durchgeführt werden. Voraussetzung dafür ist eine Überweisung vom Hausarzt und ein Termin für die Untersuchung.
Nicht ignorieren, sondern reagieren
Doch nicht nur die Früherkennung kann Leben retten. „Onkologische Erkrankungen weisen oft unspezifische Symptome auf. So können beispielsweise auch Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Durchfall, anhaltende Schmerzen, starke Müdigkeit oder Abgeschlagenheit erste Anzeichen einer Krebserkrankung sein. Sollten die Beschwerden länger als zwei Wochen anhalten, sollte unbedingt der Hausarzt kontaktiert werden“, betont der Experte.
Krebstherapie unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen
Menschen mit einer Krebserkrankung zählen zu jenen Gruppen, für die eine Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko darstellt. Doch Therapien sollten keinesfalls ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ausgesetzt oder verschoben werden, da Tumore möglicherweise weiterwachsen oder Tochterabsiedlungen bilden. Alle Kliniken haben umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte, das Risiko einer Corona-Infektion wird damit äußerst gering gehalten. „Wir sind selbstverständlich auch trotz Corona für Patienten da und können die notwendigen Therapien durchführen. Besonders in der Krebsmedizin erfordert das große Anstrengungen, mit der wir jedoch eine Versorgung dieser Patientengruppe gewährleisten möchten“, appelliert der Mediziner nachdrücklich an die Patienten, wichtige Termine wahrzunehmen.
Erste Hilfe bei Beschwerden
Bei gesundheitlichen Problemen ist zunächst der Hausarzt die richtige Ansprechperson. Außerhalb der Öffnungszeiten helfen die geschulten Fachkräfte der telefonischen Gesundheitsberatung 1450. Auch die Website www.wobinichrichtig.at informiert über die jeweils richtige Anlaufstelle im Gesundheitssystem.