So gesund sind Ostereier: Faktencheck aus der Diätologie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf
KIRCHDORF AN DER KREMS. Gesund oder doch ungesund – über Eier kursieren viele Ernährungsmythen, welche die Diätologinnen aus dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (PEK) Kirchdorf pünktlich zur Osterzeit ein für alle Mal aufklären möchten.
Egal ob gekocht, gebraten oder pochiert, Hühnereier sind zu jeder Tageszeit beliebt. Ob sie jedoch auch gesund sind, darüber scheiden sich so manche Geister. Für die Diätologinnen des PEK Kirchdorf ist jedoch klar – Hühnereier sind echte Nährstofflieferanten. „Ein Ei liefert je nach Größe circa zehn Gramm Eiweiß und ist damit ein wichtiger Eiweißlieferant für unseren Körper. Zusätzlich enthalten Eier alle Essentiellen Aminosäuren – also Eiweißbausteine – und haben einen besonders hohen Gehalt an fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K, Vitamin B12, Folsäure, Omega 3, Zink und Eisen“, weiß Diätologin Carina Bamminger. Die traditionelle Gründonnertags-Kombination aus Hühnerei und Kartoffeln (Verhältnis 1:2) mit Spinat ist für die Diätologin besonders wertvoll und darf gerne auch nach der Osterzeit genossen werden. „Diese Kombi hat durch den Ergänzungswert von pflanzlichem und tierischem Eiweiß einen besonders hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren.“
Eier und Cholesterin
Wer kennt diesem Mythos nicht?! Eier sind verantwortlich für zu hohe Cholesterinwerte. Die Expertin beruhigt: „Zahlreiche Studien haben diesen Mythos widerlegt und bewiesen, dass bei einem ausgewogenen Konsum die positiven Effekte deutlich überwiegen“ und erklärt weiter: „Cholesterin ist für den Menschen lebensnotwendig. Es ist Bestandteil von Zellwänden und dient der Produktion von Hormonen und Enzymen. Zum Teil produziert unser Körper das Cholesterin beispielsweise in der Leber selbst. Es wird aber auch durch tierische Produkte über die Nahrung aufgenommen. Ein zu hoher Cholesterinspiegel – also ein zu hohes LDL Cholesterin – ist auf Dauer gesundheitsschädlich und stellt einen Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen dar. Reduziert werden sollten hier jedoch vor allem Wurstwaren, fettreiches Fleisch und Fertigprodukte oder Mehlspeisen mit verstecktem Fettgehalt, denn sie enthalten besonders viele ungesunde gesättigte Fettsäuren“.
Wie viele Eier sind gesund
Osterei, Spiegelei, pochiertes Ei – die Genussmöglichkeiten sind vielfältig, aber wie viel darf denn nun geschlemmt werden? „Wer sich über das ganze Jahr gesund, pflanzenbetont und ausgewogen ernährt, sowie regelmäßig körperlich aktiv ist, kann ohne Bedenken – auch abseits der Osterfeiertage – das ein oder andere Ei mehr verzehren. Der Richtwert von maximal einem Ei am Tag sollte jedoch nicht überschritten werden“, erklärt Carina Bamminger. Bei erhöhten Blutfettwerten oder anderen Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes Mellitus ist eine individuelle Ernährungsberatung zu empfehlen.
Um der Umwelt, dem Tier und sich selbst etwas Gutes zu tun soll beim Einkauf von Eiern unbedingt auf die Herkunft und die Tierhaltung geachtet werden. „Eier aus Freilandhaltung weisen beispielsweise einen deutlich höheren Gehalt an Omega 3 Fettsäuren auf“, rät die Diätologin abschließend.
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