
Mazda tituliert sein neues Flaggschiff mit dem Gütesiegel „Crafted in Japan“ und knüpft dabei Verbindungen der besonderen Art.
Große SUV´s sind nicht zwingend ein Ort, an dem das Auge gern länger verweilt. Schon eine Erscheinung, aber in erster Linie eben nur, nun ja, groß.
Mazda CX-60: Gleich und Gleich gesellt sich gern
Der neue Mazda CX-60 ist in der Hinsicht quasi ein Stilbruch. An ihm kann man sich nicht satt sehen. Tatsächlich ist das keine große Überraschung, „Fadesse“ existiert im Wortschatz der Japaner nicht. Dafür so klingende und japanische Traditionen bezeichnende Begriffe wie „Kodo“ (Designphilosophie), Takuminuri (Lackierverfahren), „Hacho“ (Ästhetik, die nach absichtlichen Unregelmäßigkeiten strebt), oder „Kakenui“ (Nähtechnik).
Finden sie dafür mal ein passendes Testimonial, Samurais sind heutzutage ja eher rar. Mazda machte aus der Not eine Tugend und startete im Zuge der „Crafted in Japan“-Kampagne eine Suche nach Gleichgesinnten. Fündig wurden sie dabei in Haag am Hausruck in der ZM-Messerschmiede. Michael Ziegelböck zelebriert dort die hohe Kunst des japanischen Schmiedehandwerks, erschafft aus vermeintlich banalen Messern Einzelstücke aus japanischem Damaststahl. Vom Griff bis zur Klinge verwendet Michael hochwertigste Materialien, 60 per Hand durchgeführte Arbeitsschrittespäter ist ein als Messer getarntes Kunstwerk entstanden.
Die Gemeinsamkeiten mit dem CX-60 sind offensichtlich. Liebe bis ins kleinste Detail, unverwechselbares Design, aus der Menge herausragend. Dem Mazda gelingt dies durch seine ausdrucksstarke Front samt markantem Kühlergrill. Aber auch die durch die lange Front und das kurze Heck gekennzeichnete Silhouette ist Ästhetik pur. Fixpunkt sollte dabei für jeden die optionale „Rhodium White Premium“- Metallic sein. Kostet 900,00 EUR, die via eigenem Lackierverfahren noch dichtere Partikelstruktur erschafft einen Glanz, der jeden Cent wert ist.
Noch mehr begeistert hat uns das Interieur. Eine weiße Nappalederlandschaft, gespickt mit feinen Nähten und Echtholzapplikationen an Türen und Schaltkonsole nehmen uns in Empfang. Wir residieren auf klimatisierten Ledersitzen, während das Personalisierungssystem vom Sitz bis zum Head-up Display alles automatisch einstellt. Es regiert die Reduzierung auf das Wesentliche, der Dreh-Drückregler ist als zentrales Bedienungstool gewohnt lässig. Die digitalen Anzeigen und der 12,3 Zoll große Touchscreen sind Insignien der Moderne. Fehlt nur noch eine Ablage für ein Outdoormesser aus der ZM-Messerschmiede.
Könnte durchaus nützlich sein, unser CX-60 Plug-in-Hybrid hat immerhin Allrad. Im Gelände sehen wir ihn freilich trotzdem nicht, weißes Leder und so, sie verstehen. 327 PS leistet die Kombi aus Skyactiv-Benziner und E-Motor, der CX-60 ist damit der stärkste Mazda ever. 500 Newtonmeter sorgen für kräftigen Antritt, maximale 63 elektrische Kilometer für ein grünes Gewissen. Die 8-Gang-Automatik, das feine Zusammenspiel aller Beteiligten und ein multitalentiertes Fahrwerk komplettieren ein auf allen Ebenen überzeugendes Fahrerlebnis.
Kosten? 65.500,00 EUR für unser Testmodell. Dafür gab es sowohl was Technik als auch Komfort betrifft eine lückenlose Vollausstattung. Crafted in Japan.
Echt lässig: Premium „Crafted in Japan“.
Echt stressig: Potentiell weißes Leder. Schön ist es halt schon.
Echt fett: Viel Platz für Passagiere. Variabler Kofferraum.
Echt jetzt: Wir sehen Messer ab sofort mit anderen Augen.
Daten Mazda CX-60 2.5L e-Skyactiv PHEV
Motor: 4-Zylinder Benziner/E-Antrieb
Systemleistung: 327 PS
Max. Drehmoment: 500 Nm
Testverbrauch: ca. 5,6 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 5,8 Sek
Preis ab EUR 49.950,00
Mazda CX-60 x ZM Messer
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