Sie haben das Gefühl, Ihr Herz kommt ins Stolpern? Oder setzt gelegentlich einen Schlag aus? Ganz im Gegenteil - es rast? Gerne möchte ich Ihnen einen Einblick in das Thema der Herzrhythmusstörungen, der sogenannten „Arrhythmien“, geben.
Unser Herz und sein Reiz-Leitungssystem funktionieren mit elektrischen Impulsen. Wenn diese nicht korrekt übertragen werden, kann es zu Taktänderungen kommen.
Diese werden je nach Symptomen und Erscheinungsbild unterschiedlich genannt. So gibt es etwa Extrasystolen, diese bedeuten eine Art Zwischenschlag im Herztakt, sind jedoch in vielen Fällen unbedenklich. Wenn das Herz zwar regelmäßig aber sehr schnell schlägt, spricht man von einer Tachykardie, im Gegenzug dazu wird eine sehr langsame Herzfrequenz als Bradykardie bezeichnet. Eine rasche Änderung des Rhythmus, aber auch ein besonders hoher oder niedriger „Puls“, werden vom Patienten wahrgenommen und können auch mit schwerwiegenden Kreislaufstörungen einhergehen.
Wie kommt es zur Taktänderung?
Die Ursache für eine Taktveränderung kann in einer Herzerkrankung liegen (z.B. Störung in der Erregungsleitung, Verkalkung der Herzkranzgefäße, Herzklappenfehler etc.). Ebenso können Schilddrüsenfehlfunktionen und Medikamente Rhythmusstörungen verursachen. Manchmal können Beschwerden und das Empfinden eines Herzrasens aber auch psycho-somatische Ursachen haben.
Wie läuft die Diagnose?
Der erste Weg in nicht akuten Situationen sollte zum Hausarzt führen. Dieser kann neben einer ausführlichen Anamnese eine EKG-Untersuchung durchführen und Ihren Herzrhythmus aufzeichnen. Möglicherweise wird eine Vorstellung beim Facharzt mit Ultraschalluntersuchung des Herzens nötig. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Überwachung mittels 24-Stunden-EKG – so kann Ihr Rhythmus über einen vollen Tag aufgezeichnet werden. Selten kommen auch implantierte Recorder zur Aufzeichnung des EKGs zum Einsatz.
Mittels Katheteruntersuchung können Verengungen der Herzkranzgefäße erkannt und auch gleich behandelt werden.
Bei akuten Fällen in Kombination mit Kreislaufstörungen oder gar Bewusstseinsstörungen sollten Sie jedenfalls über den Notruf 144 ärztliche Hilfe anfordern.
Behandlung aller Arten
Die Behandlung von Herzrhytmusstörungen reicht von der medikamentösen Therapie bis zu Herzschrittmacher und Defibrillatoren, die in den Körper implantiert werden.
Wir vom Roten Kreuz führen in unseren Rettungswägen Defibrillatoren mit, die bei Wiederbelebungen von Patienten zum Einsatz kommen. Wir schulen auch die Bevölkerung im Umgang mit einfach-bedienbaren Frühdefibrillatoren.
Für Fragen und Informationen steht Ihnen Ihr Hausarzt gerne mit Herz zur Seite.
Info:
OA Dr. Reinhold Renner ist Landeschefarzt beim Roten Kreuz Burgenland.