Hüttennächtigung: Klassiker mit neuem Komfort

VORDERSTODER. Ein Sonnenauf- oder -untergang am Berg sind Momente für die Seele. Für all jene, die große Schlaflager abschrecken, bietet die Zellerhütte seit Mitte Mai Zweier-Zimmer sowie kleine Betten-Lager. Dazu: große Gastfreundschaft und eine ausgezeichnete Küche.

Die Tour selbst ist ein Klassiker in Oberösterreich: der Aufstieg vom Schafferteich zur Zellerhütte. Am gut markierten Wanderweg 401,  der Teil des Europäischen Fernwanderweges E4 ist, führt der etwa 700 Höhenmeter umfassende Aufstieg in vier Kilometern knackig bergauf. Was trotzdem motivieren sollte: Diese Tour ist perfekt für heiße Tage, da ein Großteil des Weges im Schatten liegt. Dazu gibt es ausreichend Holzbänke sowie liebevolle Schnitzereien, die den serpentinenhaften, teilweise steilen Aufstieg versüßen.

Hüttenluxus

Wer einmal in den Genuss einer Bergnacht gekommen ist, möchte diese Erfahrung nicht mehr missen. Denn sind Tage in der Natur stets ein entschleunigender Ausgleich zu einer oftmals terminreichen und schnelllebigen Arbeitswoche, schenkt erst die Nacht auf der Hütte vollkommene Entspannung. Gemütliches „Hocken-Bleiben“ statt „Ich muss runter und hoffen, dass ich dem Heimfahr-Stau entkomme“ sowie noch überzeugender: genussvolles Frühstücken statt extra frühes Aufstehen, um einen der wenigen raren Parkplätze in den beliebten Wanderregionen Oberösterreichs zu bekommen, die oft morgens schon voll belegt sind. Stattdessen: Entspanntes Aufwachen und direkt von der Hütte zu höheren Gipfelzielen weiterwandern. Eventuell sogar ein kleiner Gipfel vor dem Frühstück? Und, wenn die Tage jetzt wieder kürzer werden, vielleicht ja sogar zum Sonnenaufgang?

Ausgangspunkt Zellerhütte

Die auf 1.575 Meter Seehöhe gelegene Zellerhütte ist die perfekte Basis, um das Tote Gebirge zu erkunden. Als Morgen- oder Sonnenaufgangs-Tour bieten sich der etwa 200 Meter höher gelegene Schallerkogel oder der knapp über2.000 Meter hohe Lagelsberg an. Wer ganz hoch hinaus will, wandert in etwa zweieinhalb bis dreieinhalb Stunden auf das Warscheneck (2.389 Meter). Perfekt ist die Zellerhütte auch für Überschreitungen – so z.B. zur Dümlerhütte über das Warscheneck. Oder von letzterem über den Schrocken zur Bergstation Höss und genussvoll mit der Bahn runter (seit Juni wieder täglich in Betrieb). Die Qual der Wahl. Am besten für diese Entscheidung mit einem regional köstlichen Essen von Pächterin Theresia und ihrem Team stärken (2022 mit 93 Falstaff-Punkten gewürdigt). Und auch für guten Schlaf ist gesorgt: Ebenfalls Ende 2022 wurde die Zellerhütte mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet.

Zum Abschluss einSprung ins kühle Nass

Alle, die direkt von der Zellerhütte wieder absteigen, können das entweder über den Aufstiegsweg tun oder mit einem Abstecher als Rundtour über den Windhaagersee (nicht zum Baden geeignet). Beim Direktweg gibt es die Option, mit einer zusätzlichen Kehre ganz am Ende zum Schafferteich zu gelangen und dort mit Blick zurück auf die weit oben thronende Hütte eine Runde zu schwimmen. Ebenfalls in der Nähe sind der Elisabethsee, der wie die Zellerhütte zu Vorderstoder gehört – oder der etwa gleich weit entfernte Gleinkersee, ebenso mit spektakulärem Bergpanorama als Kulisse.

Tips Gipfelstürmer 2023 werden und gewinnen. Mit Schallerkogel, Lagelsberg und Warscheneck hat man auch schon drei Gipfel für den Tips Gipfelstürmer erobert. Noch bis 8.September eintragen auf www.tips.at/gipfelstuermer und gewinnen.

TOUREN-DETAILS

AUSGANGSPUNKT:        Kostenpflichtiger Parkplatz Schafferteich (Vorderstoder):€ 4,- für 24 h, € 5,- für 48 h

GEHZEIT:                     ca. 2-3 h zur Zellerhütte, ca. 1 h von dort zum Schallerkogel, weitere 45 min. zum Lagelsberg. ca. 3 h von der Zellerhütte zum Gipfel des Warscheneck 

                                   weitere Infos zu den Gehzeiten:www.alpenverein.at/zellerhuette

STRECKE/ANSTIEG:      ca. 4 km, 710 hm vom Parkplatz Schafferteich zur Zellerhütte

WEGBESCHAFFENHEIT: Wanderweg, Wald, zu BeginnSchotterstraße

GEEIGNET FÜR:            Familien mit fitten Kindern, Mehrtageswanderer, Menschen, die gute Hüttenkulinarik schätzen

Claudias Tipp für Hüttennächtigungen

Wenn du deine Bergtouren großteils am Wochenende gehst, unbedingt frühzeitig buchen. Gerade in den Schul- bzw. Sommerferien sind viele Hütten von Samstag auf Sonntag schon Wochen vorher ausgebucht oder oft nur mehr Massenlager-Plätze übrig. Viele Alpenvereinshütten sind Mitglied beim gemeinsamen Online-Buchungstool alpsonline.com - hier kann die aktuelle Verfügbarkeit überprüft werden und es besteht die Möglichkeit, individuelle Bedürfnisse wie Nahrungsintoleranzen etc. als Kommentar bekannt zu geben. Wer über keinen Online-Zugang verfügt, kann bei vielen Hütten alternativ telefonisch reservieren.

Die meisten Berghütten setzen einen Hütten Schlafsack voraus. Oft kann bzw. muss dieser vor Ort erworben werden, falls der eigene vergessen wurde.

Bitte informiere dich auch vorab:

• Ob Kartenzahlung oder nur Bargeldzahlung möglich ist?

• Ob Hunde zur Nächtigung erlaubt sind?

• Ob eine Dusche vorhanden ist, falls dir das wichtig ist.

Akzeptiere die Sperrstunde und sei tolerant, wenn etwas nicht so funktioniert wie im Tal.