Doppeltes Jubiläum bei den Klang's: Eine Landfleischerei in Feierlaune
ALLENTSTEIG. 2018 hat die Landfleischerei Klang gleich doppelten Grund zum Feiern: zum einen das 45-jährige Bestehen des Betriebs und zum anderen die 20-jährige Geschäftsübernahme durch Karl Klang und Sissy Klang-Hobl.
„Ich wusste damals vor 20 Jahren nicht, worauf ich mich einlasse“, lacht Sissy Klang-Hobl. Eigentlich wollte sie mit dem Abstechen gar nichts zu tun haben, erzählt sie. Schließlich hatte sie die „Prozedur“ am großelterlichen Hof noch gut vor Augen. Als sie dann ganz bewusst beim ersten Mal im Klang“schen Betrieb mit dabei war, „habe ich gesehen, dass es auch anders geht, dass es sehr ruhig und total schnell abläuft, wenn man es professionell erledigt“, so die 46-Jährige. Zudem kommt: „Unsere Tiere stammen aus dem Umkreis von höchstens 20 Kilometer und haben keinen weiten Transport hinter sich“, möchte Fleischhauer Karl Klang von den oft gezeigten erschreckenden Bildern der Industrie abrücken.
„Viele Große und viel Konkurrenz“
In den letzten 20 Jahren hat sich viel verändert, neben der wachsenden Bürokratie wird der Konkurrenzdruck immer größer. „Man kann heute kein Geld mit ein Paarl Frankfurter verdienen, dafür gibt es zu viele Große und zu viel Konkurrenz“, weiß die Chefin. Als kleiner Fleischhacker könne man eigentlich nur überleben, wenn man eine Nische findet.
Neben der hauseigenen Schlachtung, die heute nicht mehr alltäglich ist, setzen sie mittlerweile auf eine eigene Pferdefleischlinie, die nicht zuletzt auch Hunde genießen, da es für die Vierbeiner ein äußerst verträgliches Futter darstellt.
Preisgekrönte Blunzen
Ganz besonders stolz sind sie auf ihr Bauerngeselchtes, das noch aus einer richtigen „Holzselch“ stammt, sowie auf ihre preisgekrönte Blunzen. Mehrfach ausgezeichnet, unter anderem bei der internationalen Blutwurst-Weltmeisterschaft, dürfen sie sich mit dem Titel „Ritter der Blutwurst“ schmücken. „Was unsere Blunze ausmacht, ist Karl - er ist der kulinarische Komponist und tüftelt oft monatelang am richtigen Geschmack“, so Sissy.
Als Zuständige für das Marketing weiß sie, dass man den Zeitgeist berücksichtigen muss, um mithalten zu können. „Gleichzeitig habe ich auch das Gefühl, dass die Leute wieder zurück zu den Wurzeln wollen.“ Diesen Spagat gelte es zu schaffen.
Karl Klang würde sich wünschen, dass die Besinnung wieder zum Kleinen zurückgeht, „der eine ehrliche Ware macht.“ So könne man mit der Industrie nicht mithalten, „aber was soll in einer Extra um 2,50 Euro schon Großartiges drinnen sein?“
22. September: Tag der offenen Landfleischerei
Am 22. September wird im Zuge des Knödel Land Festes das doppelte Jubiläum nicht nur mit Jubiläumspreisen im Geschäft, sondern auch mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.
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