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‚Nachzipf? Ich schaff das!‘ geht in die zweite Runde

Reinhard Leeb, 19.06.2019 08:01

MOSTVIERTEL. Das niederösterreichische Nachhilfeprojekt findet auch heuer wieder statt. Die Anmeldung an den Gemeinden Ternitz, Sollenau, Ebreichsdorf, St. Valentin, Amstetten, Hollenstein, Ybbs, Pottendorf, Spillern und Lichtenwörth wird in Bälde verfügbar sein.

GVV-Präs. Bgm. Rupert Dworak und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.Foto: Dr. Anton Heinzl
photo_library GVV-Präs. Bgm. Rupert Dworak und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.Foto: Dr. Anton Heinzl

„Unser Erfolgsprojekt findet seine Fortsetzung und wächst an Standorten“, zeigt sich die stv. SPNÖ-Landesparteivorsitzende, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, stolz: „Wenn man weiß – das AK-Nachhilfemonitoring für NÖ zeigt dies jedes Jahr aufs Neue - dass mehr als ein Viertel der nö. Schulkinder im Schuljahr 2018/2019 bzw. im Sommer 2018 Nachhilfe in Anspruch nehmen musste, besteht akuter Handlungsbedarf. Dieser Umstand betrifft bereits ca. 50.000 SchülerInnen, allein in NÖ. Besonders die Tatsache, dass bereits 13 Prozent der Volksschüler Nachhilfe brauchen und die Nachfrage zudem steigt, ist erschreckend. Pro Nachhilfeschüler ergibt sich ein Betrag von im Schnitt 570 Euro im Jahr. Das ist oft ein beträchtlicher Teil des Einkommens der Eltern. Das fordert die Börsen der Eltern beträchtlich. Hier hat die Politik im Sinne des leistbaren Lebens für die BürgerInnen eine hohe Verantwortung und ist gefordert danach zu handeln.“ Nach dem Pilotprojektstart im Vorjahr wird das Projekt heuer von den Gemeinden getragen und weitergeführt. An den Standorten Ternitz, Sollenau, Ebreichsdorf, St. Valentin, Amstetten, Hollenstein, Ybbs, Pottendorf, Spillern und Lichtenwörth wird im August wieder die Möglichkeit geschaffen, kostenlose Nachhilfe in Anspruch nehmen zu können.

„Die Politik ist gewählt, um für die Menschen im Land positive und die Geldbörse entlastende Maßnahmen zu schaffen“, meint der Präsident des NÖ GVV Bgm. Rupert Dworak, der selbst in seiner Gemeinde ein Verfechter des Projektes ist: „Keine Sprechstunde vergeht, in der mir nicht Familien gegenübersitzen, die über den permanenten finanziellen Druck, der auf ihnen lastet, klagen. Steigende Wohnkosten, Mehrbelastungen fürs Pendeln zum Arbeitsplatz, aber auch die Bildungsausgaben für die Kleinsten sind oft Inhalt meiner Gespräche mit den BürgerInnen. Genau diese Themen widerspiegeln eine notwendige Initiative der Politik, das Leben der NiederösterreicherInnen wieder leistbarer zu gestalten.“

Dem AK-Nachhilfemonitoring zufolge sind die Zahlen jener, die Nachhilfe in Anspruch nehmen mussten im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch einmal um drei Prozent gestiegen. Eltern von ca. 33.500 SchülerInnen mussten die Nachhilfe bezahlen, weitere 11.000 SchülerInnen erhielten unbezahlte Nachhilfe von Verwandten, Freunde, etc. und etwa 5.500 SchülerInnen hatten schulische Nachhilfe. Weitere 10.000 SchülerInnen hätten Nachhilfe gebraucht – diese war aber für deren Eltern nicht leistbar. In Niederösterreich fallen für externe Nachhilfe Kosten in der Höhe von etwa 19,4 Millionen Euro pro Jahr (+ 3 Mio. zum Vorjahr) an. Für Königsberger-Ludwig zeigen diese Zahlen eindrucksvoll die Sorgen und Notwendigkeiten für die NiederösterreicherInnen: „Die Inanspruchnahme von Nachhilfe ist keineswegs Ausnahme, sondern für viele SchülerInnen bereits die Regel, um den schulischen Alltag zu stemmen. Die finanzielle Benachteiligung von Klein- und MittelverdienerInnen bzw. AlleinverdienerInnen verstärkt die soziale Ungerechtigkeit im Bildungssystem. Deshalb war es gerade in diesem Bereich als verantwortungsbewusste politische Kraft für die NiederösterreicherInnen notwendig, aktiv zu werden.“

„“Nachzipf? Ich schaff das!“ hat großes Interesse bei den Gemeinden, in den Schulen, bei PädagogInnen, Eltern und SchülerInnen geweckt! Die Problematik teurer Nachhilfe ist mittlerweile allgegenwärtig“, zeigt sich Dworak hoch erfreut über die wachsende Anzahl der Gemeinden, in denen das Projekt heuer stattfinden wird. In NÖ gebe es noch zu wenig Nachmittagsbetreuung- und Ganztagsschulangebote, wodurch die Lernunterstützung maßgeblich vom Einsatz der Eltern abhängt, weiß Dworak. Eltern wünschen sich mehr kostenlose Nachhilfeangebote an den Schulen, eine Ausweitung der schulischen Nachmittagsbetreuung mit individueller Förderung, generell mehr Förderunterricht an den Schulen und den Ausbau verschränkter Ganztagsschulen. Die Studie belegt diesen sinnvollen Wunsch, denn sie zeigt, dass die Anzahl der SchülerInnen, die eine Ganztagsschule besuchen und Nachhilfe bekommen, mit 8 Prozent deutlich unter dem Gesamtschnitt liegt.

„Entweder für Nachhilfe zahlen oder den Schulerfolg der Kinder riskieren ist wohl keine sonderlich erquickliche Perspektive für die Familien, die unter hohem finanziellen Druck stehen. Einen Nachzipf zu haben ist im Prinzip nichts Schlimmes wird aber zur Katastrophe, wenn zur emotional angespannten Situation noch die finanzielle Komponente kommt. Wir möchten den Familien heuer diese Last von den Schultern nehmen und werden in zehn Gemeinden dafür Sorge tragen, dass die Kinder ihre Nachprüfungen im Herbst schaffen – und dies, ohne die Börsen der Eltern zu strapazieren“, möchte Dworak dazu beitragen, das Potenzial an kompetenten Facharbeitskräften für die Zukunft zu stärken und die Kinder und Jugendlichen nicht im Regen stehen zu lassen. Die Anmeldeformulare liegen auf den teilnehmenden Gemeinden in Kürze auf. Diese erheben auch den Bedarf in den Schulen – in den angebotenen Gegenständen Mathematik, Englisch und Deutsch.

Für die Folgejahre werden sich die Gemeinden und die SPÖ NÖ bemühen, auch die ÖVP davon zu überzeugen, die Gratisnachhilfe miteinander landesweit einzurichten, zeigen sich Königsberger-Ludwig und Dworak optimistisch: „Wir haben die Verantwortung, den Familien in diesem Bereich unter die Arme zu greifen. Deshalb wollen wir mit dem zweiten Piloten die aussagekräftigen Zahlen aus dem Vorjahr nochmals bestätigen, damit in den nächsten Budgetverhandlungen Gespräche mit der ÖVP Niederösterreich auf Basis valider Daten über eine flächendeckende Ausrollung des Projekts auf ganz Niederösterreich geführt werden können.“


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