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Regionaldialog: „Meine Region – Mostviertel“

Norbert Mottas, 23.01.2017 15:16

AMSTETTEN. Die Arbeiterkammer Niederösterreich veranstaltete im Saal der Arbeiterkammer Amstetten einen Regionaldialog, bei dem hochaktuelle Themen angesprochen wurden – moderiert von Christian Haberle von der AK Niederösterreich

Markus Wieser (AK-Präsident), Harald Vetter (AMS-Bezirksstellenleiter Amstetten), Helmut Schagerl (Bürgermeister St. Georgen/Reith) und Josef Wallenberger (Regionalberater) (v. l.) Foto: mott

AMSTETTEN. Im Saal der Arbeiterkammer Amstetten veranstaltete die Arbeiterkammer Niederösterreich einen Regionaldialog, bei dem hochaktuelle Themen angesprochen wurden – moderiert von Christian Haberle von der AK Niederösterreich.

Als hochkarätiger Referent war Regionalberater Josef Wallenberger eingeladen, der auf sehr schlüssige Weise die Wohnsituation, die Bevölkerungsentwicklung, den Arbeitsmarkt und Wanderbewegungen miteinander in Verbindung brachte und die Veränderungen durch die Digitalisierung der Wirtschaft und die Industrie 4.0 beleuchtete.

Überdurchschnittliches Lohnniveau

Zuvor beschrieb AK-Präsident Markus Wieser den aktuellen Stand. Der Bezirk Amstetten weist ein überdurchnittliches Lohnniveau auf, was Wieser auf die starken Industriebetriebe der Region zurückführt, die überdurchschnittlich gute Löhne zahlen. Dies geht auch aus den Untersuchungen Josef Wallenbergers hervor. Jedoch weise die Bevölkerungsstatistik in der Region Mostviertel-Eisenwurzen die Geburtsjahrgänge 1960 bis 1969 als bevölkerungstärkste Jahrgänge aus. Damit scheiden in zehn bis 15 Jahren viele Menschen aus dem Erwerbsleben aus. Das verknüpfte Wallenberger mit der Dynamik der Einwohnerzahlen. In der Region Mostviertel-Eisenwurzen gibt es zwar eine Zunahme der Leute mit Hauptwohnsitz, gleichzeitig aber Gemeinden mit rückläufiger Einwohnerzahl. Insgesamt wachse die Bevölkerung dank der Migration. Daher sei es wichtig, Migranten möglichst rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier seien Menschen mit einer technischen Ausbildung leichter zu vermitteln als zum Beispiel syrische Geschichtsprofessoren.Bereits jetzt gibt es einen Wettbewerb um Arbeitskräfte. Deren Verfügbarkeit wird zum entscheidenden Standortfaktor, erklärte Wallenberger. Viele Unternehmen klagen bereits über Lehrlingsmangel. Alle Berufsbilder sind von der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft, auch Industrie 4.0 genannt, betroffen. Helmut Schagerl (SPÖ), Bürgermeister von St. Georgen am Reith, wies auf Attraktivitätsfaktoren wie Freizeitmöglichkeiten hin und sprach sich für Arbeitszeitverkürzung, wie etwa einer sechsten Urlaubswoche ab 25 Arbeitsjahren, aus.

Vorzeigeregion

Harald Vetter, der Bezirksstellenleiter des Arbeitsmarkt Service Amstetten, nannte das Mostviertel eine Vorzeigeregion, sowohl was die Arbeitslosigkeit als auch deren Dauer anbelangt. Im Schnitt dauere es 107 Tage, bis Arbeitslose einen neuen Job finden. In dem Zusammenhang lobte Vetter sozialökonomische Betriebe wie Transjob oder unida, die den Wiedereinstieg beschleunigen. Allerdings zeige sich auch ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit, insbesondere für Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen.Gleichzeitig gibt es mit 13.000 offenen Stellen einen Fachkräftemangel. Die Anforderungen lauten Lehrabschluss oder höhere – vor allem technische – Ausbildung.


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