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Notaufnahme-Sperren am Landesklinikum Amstetten wieder aufgehoben

Michaela Aichinger, 18.12.2024 07:07

AMSTETTEN. Der NÖ SPÖ-Nationalratsabgeordnete Alois Schroll kritisiert die Gesundheitspolitik NÖ Landesregierung scharf. Auslöser war die kurzfristige Sperre der Notaufnahme im Landesklinikum Amstetten, die mittlerweile wieder aufgehoben ist.

  1 / 2   Rettungsorganisationen erhalten im System eine Übersicht über die aktuell verfügbaren Versorgungsqualitäten und –kapazitäten (Foto: ZIHE/stock.adobe.com)

„Die Sperre der Notfall-Ambulanz, des internen Schockraums und der internen Intensivstation im Schwerpunktkrankenhaus Amstetten ist eine Katastrophe! Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Patienten, sondern auch der Mitarbeiter, die täglich ihr Bestes geben und unseren größten Dank verdienen“, so Schroll in einer Aussendung.

Schroll weiter: „Noch vor wenigen Tagen ist von der Landesgesundheitsagentur (LGA) und der Regionalverantwortlichen Entwarnung gegeben worden. Es wurde verkündet, das Krankenhaus Amstetten habe sich ‚stabilisiert'“.

Die Fakten würden aber „eine andere Sprache sprechen“. Schroll fordert „umgehend Klarheit und Lösungen“.

Landesklinikum Amstetten: „Mittlerweile stehen wieder ausreichend Ressourcen zur Verfügung und alle Sperren wurden aufgehoben“

Der Ärztliche Direktor und Primar Gerhard Kriener beruhigt: „Mittlerweile stehen wieder ausreichend Ressourcen zur Verfügung und alle Sperren wurden aufgehoben. Grund für die Sperre der Notaufnahme im Landesklinikum Amstetten war ein hohes Patientenaufkommen, was zu einer Ausschöpfung der Bettenkapazitäten auf der Überwachungs- und Intensivstation führte.“

Zudem kämpfe das Landesklinikum Amstetten so wie ganz Österreich mit dem Fachärztemangel, der insbesondere in der Vorweihnachtszeit aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle und Urlauben nochmals erschwerend wirke.

„Aufgrund dessen kann es dazu kommen, dass derartige Einschränkungen vorgenommen werden müssen. Daher ist die Erwartungshaltung an den NÖ Gesundheitspakt dahingehend, dass er uns hilft, mit dem jetzt vorhandenen Personal eine noch bessere Versorgung zu gewährleisten“, so Kriener.

Patienten wurden in andere Spitäler gebracht

Überwachungs- und Intensivstationen seien für Patienten gedacht, die rund um die Uhr eine sehr genaue Beobachtung und intensive Pflege benötigen. Aufgrund der Vollauslastung und der damit einhergehenden Sperre der Notaufnahme komme es zu einer Umverteilung der Rettungs- und Hubschraubertransporte an andere Standorte.

Grund für die Sperre des Schockraums seien Wartungsarbeiten, die bereits abgeschlossen werden konnten.

Kriener: „Entsetzt wäre ich, wenn ich als intensivpflichtiger Patient an eine Klinik gebracht werde, obwohl dort kein Intensivbett frei ist und dann erst recht an ein anderes Klinikum transportiert werden müsste. Time is life.“

System bietet Übersicht über Sperren

Im System ( „AVN-Akutversorgungsnachweis“/webansicht144) würden die Rettungsorganisationen eine Übersicht über die aktuell verfügbaren Versorgungsqualitäten und –kapazitäten der Landeskliniken NÖ, sowie der Krankenhäuser in Meidling und Eisenstadt erhalten.

Wenn eine bestimmte Krankenhausressource wie etwa eine Intensivstation durch Vollbelag in einem Klinikum nicht verfügbar sei, werde vom entsprechenden Klinikum diese Ressource im System für die Rettungsorganisationen zeitlich befristet als gesperrt ausgewiesen.

„Patientensicherheit“

„Das dient der Patientensicherheit, weil dadurch gewährleistet wird, dass ein Patient an die optimale, aktuell zur Verfügung stehende Versorgungseinheit (anderes Klinikum) transportiert wird. Das bedingt aber, dass eine aktuell nicht zur Verfügung stehende Ressource eines Klinikums den Rettungseinheiten über eine sogenannte 'Sperre' in der webansicht144 angezeigt wird. So zum Beispiel war im Landesklinikum Amstetten der Schockraum wegen Wartungsarbeiten nicht verfügbar, Intensivstation und Notaufnahme wegen Vollbelegung zeitlich befristet gesperrt. Die Rettungsorganisationen bringen in diesen Fällen die Patienten zum nächstgelegenen Klinikum, das für die benötigte Patientenversorgung freie Kapazitäten hat. Alle anderen Patienten, wie etwa Unfall-, Neuro- und nicht intensivpflichtige Patienten, werden selbstverständlich versorgt“, erläutert Kriener.

„Kein Organisationsmangel“

Insgesamt diene der Mechanismus des AVN in der webansicht144 und der damit verbundenen Anzeige der verfügbaren Ressourcen der schnellen, optimalen und zielgerichteten Patientenversorgung. „Diese Sperren sind wie oben angeführt ein elementarer Bestandteil zum Funktionieren dieses Systems, werden von allen in der Webansicht abgebildeten Kliniken verwendet und stellen keinen Organisationsmangel dar, wie es in den Raum gestellt wurde“, so Kriener abschließend.


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