Forum Attnang: Neues Stadtbild von Attnang-P. nimmt Gestalt an

Wolfgang Macherhammer, 09.06.2020 07:45

ATTNANG-P. Corona hat auch in der Stadtgemeinde Attnang-P. das Leben ordentlich durcheinander gewirbelt. „Bauvorhaben waren, beziehungsweise sind ebenso betroffen, wie die Finanzen oder die Vereinsarbeit“, betont Bürgermeister Peter Groiß im Tips-Gespräch.

In den Blumentrögen finden auch große Pflanzen Platz. Attnang-P. wird grüner, schöner, lebenswerter. Foto: Architekt Gilhofer

Tips: Das neue Stadtbild – Forum Attnang – nimmt Gestalt an. Es wird wieder fleißig gearbeitet. Kann trotz Coronakrise der Zeitplan eingehalten werden?

Bürgermeister Peter Groiß: Ja, das Stadtbild ist bei uns derzeit ein zentrales Thema. Trotz Bauunterbrechung durch Corona liegen wir aber dank Wetterglück sehr gut in der Zeit. Heuer wird der Bauabschnitt zwei durchgezogen, mit der Straße des 21. April vom Busbahnhof bis zum Rathaus. 2021 folgt dann der Rathausplatz. Wichtig ist uns neben der optischen Trennung mit Pflasterungen für die Fußgänger und Asphalt für den Autoverkehr natürlich die Barrierefreiheit. Die Geschäfte können behindertengerecht erreicht werden, es gibt nahezu keine Rampen. Das neue Buswartehäuschen für die Regionalbusse aus Vöcklabruck und die Stadtbusse steht auch schon. Im Dezember wird übrigens auch der Ortsteil Oberfeld vom Citybus angefahren. Beim neuen Stadtbild herrscht eine große Einigkeit in den Fraktionen, es ist eine offene Diskussion, Wirtschaft und Handel sind natürlich eng mit eingebunden.

Tips: Corona hat auch Auswirkungen auf die Finanzen der Gemeinden. Wie stellt sich das in Attnang-Puchheim dar?

Groiß: Das ist ein ernstes Thema, mit dem man sich zeitnah befassen muss und bei dem man nichts dem Zufall überlassen darf. Es gilt also, die heurigen Projekte kritisch zu betrachten, wobei aber der Finanzplan für die Stadtbildgestaltung steht. Im Mai hatten wir dennoch 13 Prozent weniger Bundesertragsanteile oder anders gesagt ein Minus von 54.000 Euro – Tendenz steigend. Bis November könnte uns eine Million Euro fehlen. Durch gute Erträge aus der Kommunalsteuer der Attnanger Betriebe stehen wir trotzdem immer noch auf soliden Beinen. Die in Aussicht gestellte „Gemeindemilliarde“ betrachte ich mit Sorge: Um Geldmittel abrufen zu können, müssten Kommunen mindestens 50 Prozent mitfinanzieren, was finanzschwache Gemeinden vor einige Hürden stellen dürfte.

Tips: Welche Auswirkungen zeigen sich bei den Vereinen und im Zusammenleben in der Stadt?

Groiß: Die Vereine sind mit einem massiven Einbruch der Einnahmen konfrontiert, was auch die Feuerwehrkommandanten schildern. Feste oder Büffetausschank sind wichtige Einnahmequellen für unsere Vereine. Glücklicherweise erleben wir bereits Lockerungen und sind am Weg zurück zur Normalität. Für mich war die Corona-Krise jedenfalls die größte Herausforderung in meinen zwölf Jahren im Amt. Ich bin stolz auf meine 112 Mitarbeiter, denn gemeinsam haben wir die Krise bestmöglich gemeistert. Sehr dankbar macht mich der soziale Zusammenhalt in Attnang-Puchheim: Bei Aktionen, wie unserem Einkaufsdienst, haben auch zahlreiche Privatpersonen Beachtliches geleistet.