Mühlviertler Heumilch-Bauern haben Liefermenge verdoppelt
BEZIRK ROHRBACH. Gute Perspektiven haben die Bio-Heumilchbauern aus dem Oberen Mühlviertel, die für die Hofer-Biolinie „Zurück zum Ursprung“ Rohmilch liefern. Seit 2014 haben sie das jährliche Liefervolumen verdoppelt.
Drei Millionen Kilo Milch liefern die 30 heimischen Biobauern zurzeit. Die Rohmilch wird von Berglandmilch zu Buttermilch in verschiedensten Geschmackrichtungen verarbeitet. Die Gruppensprecher Stefan Hofer aus Auberg, Josef Wiesinger und Günther Pötscher können sich gut vorstellen, dass es in Zukunft auch Frischmilch aus dem Mühlviertel in den Regalen geben könnte.
Zufriedener denn je
Die Landwirte haben sich den Umstieg auf die Heumilch-Produktion gut überlegt, zurück in das Hamsterrad der intensiven Landwirtschaft will niemand mehr. „Wir müssen nicht fünf bis sechs Mal im Jahr mähen. Wir haben zum Teil zwei- bis dreimähdige Wiesen und Weiden, und das funktioniert recht gut“, spricht der „Hollerberger“ Stefan Hofer aus Auberg wohl auch für seine Liefer-Kollegen. Auch mit einem kleineren Viehbestand lässt sich mit Bio-Heumilch ein gutes Einkommen erwirtschaften. Dabei geht es nicht nur den Menschen bessern, sondern auch den Tieren.
Global sinnvoll
Die biologische Produktionsform sei eine Lebenshaltung, die auch aus globaler Sicht sinnvoll sei, ergänzt Josef Wiesinger aus Pfarrkirchen. „Vor dem Umstieg auf biologische Landwirtschaft musste ich viele Sachen verdrängen“, spricht er etwa die Futtermittel-Importe aus Entwicklungsländern an, oder die Überschüsse, die exportiert werden und in Indien oder Afrika gewachsene Strukturen zerstören. „Mit meiner Form der Milchproduktion habe ich ein gutes Gefühl“, sagt er.
Missionieren wollen die Mühlviertler Bauern ihre konventionellen Standesgenossen aber keinesfalls. „Jeder muss für sich die richtige Wirtschaftsform finden. Wir können nur aus der Erfahrung sprechen und wissen, dass es so gut geht.“
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