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"Nonnen-WG" im Machland: Ordensschwestern bekommen im Baumgartenberger Seniorium neues Zuhause

Markus Hochgatterer, 06.11.2019 10:52

BAUMGARTENBERG. Der Orden der Schwestern vom Guten Hirten richtet seinen neuen Alterswohnsitz für seine Schwestern in Baumgartenberg ein. 32 Schwestern, die früher überwiegend in der Machlandgemeinde gelebt und gewirkt haben, übersiedeln von Februar bis April 2020 ins Kloster bzw. ins benachbarte SENIORium und kehren somit wieder in den Schutz der Klostermauern zurück.

32 Ordensschwestern kehren Anfang 2020 an ihre alte Wirkungsstätte Baumgartenberg zurück. Foto:Albert Kern

Sie hauchen damit Kloster, SENIORium und ganz Baumgartenberg und Umgebung neues, auch spirituelles Leben ein. Auf der Suche nach einem geeigneten Alterswohnsitz für seine Schwestern hat sich der Orden der Schwestern vom Guten Hirten (Provinz Österreich) für Baumgartenberg entschieden. „Ich freue mich sehr, dass Baumgartenberg von unserer Kongregationsleitung als neuer Alterswohnsitz unseres Ordens bestimmt wurde und damit unserem Kloster eine besondere Stellung innerhalb unserer Ordensgemeinschaft zukommt“, erzählt die Oberin des Klosters Baumgartenberg, Schwester Michaela Schreiner. „Sowohl unser Kloster wie auch die Umgebung sollen das im positiven Sinne erleben. Außerdem können so jene Mitschwestern, die viele Jahre in Baumgartenberg gelebt und gewirkt haben, wieder in ihre frühere Heimat in den Bezirk Perg zurückkehren.“

Wiedersehen mit Ehrenbürgerin 

Auch Schwester Benedicta Freigaßner, Ehrenbürgerin der Marktgemeinde Baumgartenberg, wird wieder nach Hause nach Baumgartenberg übersiedeln, nachdem sie die letzten Jahre in Salzburg lebte. Das SENIORium Baumgartenberg mit seinen 76 Pflege- und 6 Tagesbetreuungsplätzen konnte erst durch den Verkauf eines Grundstücks durch die Schwestern innerhalb der Klostermauern vom SHV Perg errichtet und 2015 eröffnet werden. Seither steht es allen Bürgern des Bezirks offen und werden dort 35 bis 40 Bewohner betreut. Weitere Pflegeplätze standen bisher frei, auch weil seit 2018 nur mehr Bewohner ab Pflegestufe 4 im Rahmen der Sozialhilfe in ein Alten- und Pflegeheim aufgenommen werden dürfen. 24 frei stehende Wohneinheiten in 2 Wohnbereichen des SENIORiums werden nun zu einer „Alternativen Wohnform in Form einer Senioren-Wohngemeinschaft“ umgewidmet, um den Schwestern auf privatrechtlicher Basis gegen Übernahme aller an-fallenden Kosten den Einzug zu ermöglichen. „In der Senioren-WG verfügt jede Ordensfrau über ein eigenes Zimmer mit Dusche und WC, in den Gemeinschaftsräumlichkeiten des Wohnbereiches leben alle zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Die Leistungen des SENIORiums werden gegen Kostenersatz in Anspruch genommen. Unter Tags steht den Schwestern eine vom Orden finanzierte gemeinsame Betreuungsperson zur Verfügung. Zusätzlich wird für jede einzelne von ihnen, je nach Gesundheitszustand, ein individuelles Betreuungspaket geschnürt, das dann der Orden auf privatrechtlicher Basis in Auftrag gibt“, beschreibt SHV-Obmann Werner Kreisl die neue Senioren-WG.

Auslastung bedeutet Entlastung 

„Die wirtschaftliche Führung eines nur teilweise belegten SENIORiums ist eine Herausforderung, dieses Projekt wird den SHV Perg und die Gemeinden wesentlich entlasten“, erklären SHV-Fraktionssprecher Viktor Sigl (VP) und Erich Wahl (SP) Hintergründe zum Vorhaben. „Auch die Bewohner im SENIORium werden von ihren neuen Mitbewohnerinnen und den im Kloster einziehenden Schwestern profitieren. Ebenso die Marktgemeinde Baumgartenberg, denn Ertragsanteile und damit die wichtigsten Einnahmequellen einer Gemeinde werden nach Bewohnern verteilt. Regelmäßige Mehreinnahmen in der Gemeindekasse sind die Folge.

Weiterhin ausreichend freie Plätze im Bezirk Perg 

„In den SENIORien im Bezirk stehen 60 freie Pflegeplätze für die Zukunft zur Verfügung. 30 davon im SENIORium Grein werden wegen eines großen Sanierungsprojekts ab Frühjahr 2020 derzeit zwar freigehalten, können aber ab dem Frühjahr 2021 wieder genutzt werden“, fassen Sigl und Wahl den aktuellen Versorgungsstand im Bezirk kurz zusammen. „Auch längerfristig kann daher der SHV Perg den Bedarf im Bezirk mit seinen 541 Pflegeplätzen abdecken.“ Eine Herausforderung ist die Suche nach Pflegepersonal, wobei eine Neupositionierung eines Hauses, wie in Baumgartenberg und parallel dazu in Grein, eine neue Dynamik erhoffen lässt.


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