Mit Schreckschusspistole, Baseballschläger und Messern bewaffnet: Streit im Drogenmilieu eskalierte
BRAUNAU. Weil ein 28-Jähriger aus dem Bezirk Braunau noch unbeglichene Schulden bei einem serbischen Drogendealer hatte, kam es am Mittwoch, 12. Jänner, zu einer heftigen Auseinandersetzung der Beteiligten. Zu dem Streit brachten die Männer nicht nur Schreckschusspistole, Baseballschläger und Messer mit, ein 25-jähriger Serbe fuhr den 28-Jährigen gezielt mit dem Auto an und verletzte ihn.
Der Streit zwischen dem 28-jährigen Drogenabnehmer und seinem Drogendealer aus Deutschland begann bereits in der Nacht auf den 12. Jänner. Die beiden hatten bereits hier eine kurze körperliche Auseinandersetzung. Danach trennten sich beide mit einem zeitlichen Ultimatum.
Treffen für Kampf vereinbart
Am Folgetag schickten sich die beiden via Kurznachrichten gegenseitig Drohungen und sprachen auch am Telefon Drohungen aus. Das führte dazu, dass sich beide bewaffneten und in Erwartung eines Kampfes ein Treffen in Braunau vereinbarten. Unterstützung bekamen die beiden Kontrahenten von ihren Brüdern.
Das Treffen sollte am Nachmittag stattfinden. Der 28-Jährige wartete hierzu gemeinsam mit seinem 25-jährigen Bruder am Gehsteig auf seinen Drogenlieferanten. Er war mit einer Schreckschusspistole bewaffnet, während sein Bruder einen Baseballschläger dabei hatte. Ihre Kontrahenten erschienen mit Messern zu dem Treffen.
Mit Auto angefahren
Als der 25-jährige Serbe den wartenden Abnehmer mit der Schreckschusswaffe sah, fuhr er mit seinem Auto gezielt auf ihn zu. Der 28-Jährige wurde dabei von der Fahrzeugfront erfasst und mehrere Meter weit mitgeschleift.
Nachdem der Pkw in einer Wiese zum Stehen gekommen war, schlugen die Abnehmer die Seitenscheibe des Fahrzeugs ein. Daraufhin zogen sie den 25-Jährigen und seine Mitfahrer aus dem Auto und schlugen und traten auf sie ein.
Der Kampf blieb nicht unbeobachtet und Zeugen verständigten die Polizei. Während der 28-Jährige und seine Helfer flüchteten, blieben die in Deutschland wohnhaften serbischen Staatsbürger verletzt am Boden liegen.
Tatwaffen und Suchtmittel sichergestellt
Die Polizei konnte bei den bisherigen Ermittlungen in einer Wohnung bereits die verwendeten Tatwaffen, Suchtmittel in Form von Marihuana, Kokain und Methamphetamin sowie zehn gefälschte Covid-19-Impfpässe sicherstellen. Diese waren in einer Wäschetrommel versteckt.
Aggressives Verhalten
Alle vier Personen, die an der Auseinandersetzung involviert waren, konnten identifiziert werden. Drei von ihnen wurden vorläufig festgenommen. Sie verhielten sich so aggressiv, dass sie sogar während der ärztlichen Untersuchungen nur mühsam beruhigt werden konnten, so die Polizei. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Ried wurde einer der beiden serbischen Dealer, der das Auto gelenkt hatte, in die Justizanstalt Ried eingeliefert.
28-Jähriger flüchtig
Der 28-jährige Drogenabnehmer befindet sich noch immer auf der Flucht. Er dürfte den Polizisten zufolge verletzt sein.
Handel mit gefälschten Impfpässen
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen handelten die Brüder aus dem Bezirk Braunau auch mit gefälschten Impfpässen. Mehrere Personen im Stadtgebiet Braunau konnten als Abnehmer der Pässe identifiziert werden. Auch gegen sie wird nun ermittelt.
Zeugen des Vorfalles werden ersucht, sich bei der Polizeiinspektion Braunau unter 059133/4200 zu melden. Hinweise zum Aufenthaltsort des flüchtigen Täters werden auch anonym entgegengenommen.
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