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Bevölkerungsprognose: Mehr Einwohner im Bezirk, aber weniger Arbeitskräfte

Sabrina Reiter, 09.01.2017 12:38

BEZIRK BRAUNAU. Die Bevölkerung im Bezirk Braunau wird laut Statistik Austria bis 2030 auf über 105.700 Menschen anwachsen. Die Zahl der erwerbsfähigen Personen hingegen geht zurück. Die Wirtschaft hat den Handlungsbedarf erkannt und startete bereits einige Maßnahmen um den demografischen Wandel entgegenzuwirken.

Foto: Tourismus Braunau/MP
Foto: Tourismus Braunau/MP

Braunau gehört zu jenen Bezirken in Oberösterreich deren Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten weiter wachsen wird. Laut der ÖRÖK-Bevölkerungsprognose der Statistik Austria soll der Bezirk 2030 bereits über 105.700 Bewohner zählen. Im Vergleich zum Bevölkerungsstand 2014 wäre dies eine Steigerung von sieben Prozent. Die Statistiker wagen sich sogar noch weiter vor und prognostizieren einen Bevölkerungsstand von 106.993 Menschen im Jahr 2075. Zum Vergleich: Den beiden anderen Innviertler Bezirken Schärding und Ried steht nur eine geringe Steigerung beziehungsweise sogar ein Rückgang der Bevölkerung ins Haus.

Rückgang an Arbeitskräften

Was jedoch vor allem für die Wirtschaft in der Region von großer Bedeutung sein wird, sind die Folgen des demografischen Wandels: Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter geht in den nächsten Jahrzehnten signifikant zurück. Kurz gesagt, es wird an Arbeitskräften fehlen. Bildete die Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen im Jahr 2014 noch gute 62 Prozent der Braunauer Bevölkerung, so werden es 2030 nur mehr 56,9 Prozent sein mit weiterem Trend nach unten. Ein ähnliches Bild zeigt sich im ganzen Innviertel. Steigen wird jedoch die Anzahl der älteren Personen ab 65 Jahren. Das heißt: Immer mehr ältere stehen immer weniger Personen im erwerbsfähigen Alter gegenüber.

Gegenmaßnahmen

Diese Entwicklung ließ in den letzten Jahren bereits die Alarmglocken bei der heimischen Wirtschaft schrillen. So startete die Wirtschaftskammer und das Regionalmanagement bereits 2013 das Projekt „Kompass Demografie“. Gemeinsam mit Unternehmen und regionalen Akteuren wurde an Lösungen gearbeitet, geeignete Fachkräfte ins Innviertel zu holen beziehungsweise sie hier zu halten. In weiterer Folge schlossen sich 2014 auch die Bezirke Braunau und Schärding an und riefen gemeinsam die Dachmarke „Hot Spot! Innviertel“ ins Leben. Gemeinsam wollen die drei Bezirke das gesamte Innviertel als attraktive Region für Mensch und Arbeit in den Köpfen der Menschen verankern. „Denn die Verfügbarkeit an qualifizierten Arbeitskräften entscheidet langfristig über den Erhalt von regionaler Lebensqualität, Wohlstand und Wachstum - und natürlich über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe und des Wirtschaftsstandorts“, erklärt Braunaus Wirtschaftskammerobmann Klemens Steidl.

Weniger Jugendliche

Auch die Zahl der Jugendlichen geht in den nächsten Jahrzehnten zurück. Was wiederum Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Die Zahl der potentiellen Lehrlinge sinkt. Daher gilt es für die Wirtschaftskammer das angeschlagene Image der Lehre aufzupolieren und die Ausbildungsform zu attraktivieren. Mit den Lehrlingsmessen in Braunau und Mattighofen sowie einem neuen Online-Format setzte die Wirtschaftskammer Braunau in den letzten Jahren bereits einige Schritte in diese Richtung.


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