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Kronberger: „Die Bevölkerung muss aufwachen und sich an die Maßnahmen halten“

Alexander Kobler, 30.10.2020 14:01

BEZIRK BRAUNAU. Wie auf Bundes- und Landesebene, so sind in den letzten Tagen und Wochen auch im Bezirk Braunau die Corona-Infektionszahlen deutlich angestiegen. Wenn auch noch nicht in der Form wie in den Nachbarbezirken Schärding und Ried, so wird auch hier die Nachverfolgung der Infektionsketten immer schwieriger und die Situa-tion angespannter. Tips hat mit Bezirkshauptmann Gerald Kronberger über die Arbeit im Krisenstab und seine Einschätzung der Lage gesprochen.

Gemeinsam mit seinem Krisenstab arbeitet Bezirkshauptmann Gerald Kronberger (l.) im Schichtbetrieb und versucht, Infektionsketten nachzuverfolgen. Foto: BH Braunau
Gemeinsam mit seinem Krisenstab arbeitet Bezirkshauptmann Gerald Kronberger (l.) im Schichtbetrieb und versucht, Infektionsketten nachzuverfolgen. Foto: BH Braunau

Auch im Bezirk Braunau ist die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt rapide in die Höhe geschossen, wenn auch glücklicherweise noch nicht ganz so dramatisch wie in den Nachbarbezirken Ried und Schärding. Bezirkshauptmann Gerald Kronberger spricht im Gespräch mit Tips aber dennoch von einem überproportionalen Wachstum. Bis zum Donnerstag waren bezirksweit bereits über 700 Menschen der Kontaktgruppe 1 in Quarantäne. Den aktuell 25 bis 30 Neuinfektionen täglich stehen rund zehn bis 15 Menschen gegenüber, die nach einer Corona-Erkrankung wieder genesen sind.

Krisenstab bereits deutlich aufgestockt

„Die Zahlen steigen sehr stark an, wir arbeiten derzeit bereits auf Anschlag. Der Krisenstab wurde bereits deutlich aufgestockt, sonst wäre schon jetzt das Kontaktpersonenmanagement nicht mehr möglich“, schildert der Bezirkshauptmann. Pro Team arbeiten derzeit immer zwischen zehn und zwölf Mitarbeiter des Krisenstabs im Schichtbetrieb, insgesamt umfasst dieser mittlerweile rund 80 Personen, zu denen auch Kronberger selbst zählt. Von 7 bis 24 Uhr wird sieben Tage die Woche gearbeitet.

Kronberger fordert Umdenken

Das weiterhin häufig wenig achtsame Verhalten der Bevölkerung stößt bei Kronberger auf Unverständnis. „Die Leute achten teilweise immer noch zu wenig auf Abstand und Hygiene, es muss langsam was passieren und ein Umdenken stattfinden. Speziell die privaten Feiern sind ein großer Gefahrenherd.“ Das Verhalten sei in der gegenwärtigen Situation teilweise nicht mehr zu tolerieren. „Wir haben bereits jetzt die Belastungsgrenze erreicht, die Situation zu Beginn der Pandemie im Frühjahr war dagegen ein Kindergeburtstag.“ Kronberger spricht von einer sehr explosiven Lage, auch durch die extrem hohen Infektionszahlen im benachbarten bayerischen Landkreis Rottal-Inn.

Anschuldigungen von Fahmüller „befremdlich“

Die Anschuldigung von Landrat Michael Fahmüller, die Braunauer seien hier für die hohe Zahlen mitverantwortlich, kann er gar nicht nachvollziehen. „Diese Aussage war für mich ehrlich gesagt sehr befremdlich, ich denke der Landrat hat hier selbst zu wenig Einblick, weil er im Gegensatz zu mir selbst nicht im Krisenstab sitzt. Wir lassen uns da nicht verunglimpfen, für mich ist die Sache aber abgehakt, weil ich schlicht nicht die Zeit dazu habe mich länger damit zu beschäftigen“, erklärt Braunaus Bezirkshauptmann. Zum Zeitpunkt von Fahmüllers Vorwurf, am Nachmittag des 26. Oktobers, waren im Bezirk Braunau rund 400 Menschen in Quarantäne, in Rottal-Inn dagegen bereits etwa 1.500, also knapp viermal so viele.

Generell müsse ein Umdenken stattfinden. „Die Bevölkerung muss aufwachen und sich an die Maßnahmen halten“, fordert Kronberger. Speziell mit der Gastronomie arbeite man gut zusammen, die deutlich höhere Gefahr gehe von den privaten Feiern aus. „An mein gesamtes Team in der Bezirkshauptmannschaft kann ich an dieser Stelle nur einen großen Dank für die tolle Arbeit in dieser schwierigen Zeit aussprechen.“


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