Volkshilfe Braunau will mit Petition Grundsicherung für Kinder schaffen
BRAUNAU. Nach einem erfolgreichen Testlauf eines Modellprojekts will die Volkshilfe Braunau jetzt mit einer Petition für eine „Kindergrundsicherung“ sorgen.
Dass 350.000 Kinder und Jugendliche in Österreich aktuell in Armut leben müssen, ist für die Volkshilfe nicht tragbar. „Besonders gefährdet sind Frauen im Alter, Alleinerzieherinnen, Langzeitarbeitslose, Menschen mit chronischer Erkrankung und – was besonders erschreckend ist – Kinder“, erklärt Gabriele Knauseder, Vorsitzende des Volkshilfe-Bezirksvereines Braunau. Daher soll eine „Kindergrundsicherung“ umgesetzt werden.
2019 unterzog die Organisation die Idee mit einem Modellprojekt bereits einem Praxistest. Dazu wurden 23 armutsbetroffene Kinder aus ganz Österreich zwei Jahre lang finanziell unterstützt, wobei das Projekt wissenschaftlich begleitet wurde. „Wir wissen aus der begleitenden Forschung, dass unsere Kindergrundsicherung wirkt. Wir wissen auch, dass sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet – gesündere Kinder und längere Bildungswege bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft“, so Knauseder.
Mindestens 200 Euro monatlich
Für die Kinder soll das Modell durch eine staatliche Teilhabesicherung gleiche Chancen schaffen. „Das Minimum sind dabei 200 Euro monatlich, die an Stelle der Familienbeihilfe jedes Kind in Österreich bekommen würde. Danach wird nach Einkommen gestaffelt, mit einem Maximum von 625 Euro pro Kind“, erklärt die zweite Bezirksvorsitzende Gabriele Stelzl.
„Wir sind überzeugt, ein effektives Werkzeug für die Abschaffung von Kinderarmut in der Hand zu haben“, sagt Knauseder und appelliert daher an die Zivilcourage der Menschen, um aus der Kindergrundsicherung politische Realität machen zu können. Die Petition kann auf kinderarmut-abschaffen.at unterschrieben werden.
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