Rückblick und Ausblick: Bezirkshauptmannschaft Braunau stellt neues Führungsteam vor
BEZIRK BRAUNAU. Die Aufgaben der Braunauer Bezirkshauptmannschaft wachsen. Im letzten Jahr stieg unter anderem der Bedarf an Reisedokumenten und Betretungsverbote. In Zukunft soll vermehrt auf Digitalisierung gesetzt werden. Ein neues Führungsteam wird die Weichen dazu stellen.
Seit drei Jahren ist Gerald Kronberger Bezirkshauptmann von Braunau. Als erster Bezirkshauptmann aus dem Bezirk seit über 150 Jahren war das für ihn „ein berufliches Nachhausekommen“. Seine bisherige Amtszeit war allerdings wegen der Pandemie von Turbulenzen geprägt. Die BH-Mitarbeiter im Krisenstab mussten zu Spitzenzeiten Bescheide für über 800 Neuinfektionen täglich bearbeiten. Sieben Tage die Woche wurde in zwei Schichten von 7 bis 23 Uhr durchgearbeitet. Für diese „übermenschliche und überragende Leistung“ sprach Kronberger seinen Mitarbeitern sowie den Pflegern der Seniorenwohnheime, dem Roten Kreuz, den Krankenhausmitarbeitern, der Feuerwehr und der Polizei erneut den größten Dank aus.
Die Coronakrise ist geschafft. Jetzt soll die Bezirkshauptmannschaft vermehrt als modernes, kundenorientiertes Dienstleistungszentrum punkten. In Zukunft gilt es laut Kronberger, die Herausforderung der Pensionierungswelle zu bewältigen und die Digitalisierung voranzutreiben. Priorität habe auch die Mitarbeiterfindung sowie die Sicherung und der Ausbau der Pflegeplätze. Um den Pflegern bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, wurde als neue Betriebsvereinbarung unter anderem eine sechste Urlaubswoche eingeführt. Während aktuell in den Heimen des Bezirks zwar noch 71 Pflegebetten leer stehen, ist laut Kronberger aber schon jetzt eine deutliche Verbesserung feststellbar: „Vor einem Jahr waren es noch 131 Betten.“
Schnelle Verfahren
Dass Verfahren schnell und korrekt abgewickelt werden, ist dem Bezirkshauptmann wichtig. Stolz macht ihn, dass die BH Braunau für Genehmigungsbescheide durchschnittlich nur zwei Monate benötigt. Eine gute Mitarbeiterkultur hat ebenfalls einen hohen Stellenwert. „Mir war es wichtig, dass nach den Turbulenzen 2020 sowohl nach innen bei den Mitarbeitern als auch nach außen wieder Ruhe und Stabilität einkehrt.“
Aktuell gibt es an der Bezirkshauptmannschaft 161 Mitarbeiter. 75 Prozent der Mitarbeiter sind weiblich. Nach einer Pensionierungswelle gibt es viele neue Mitarbeiter. So gibt es auch drei neue Abteilungsleiter: Thomas Gut (Sicherheit und Verkehr), Stefan Pichler (Soziales und Kinder- und Jugendhilfe) und Gregor Würzinger (Anlagenabteilung und Wasserrecht). Sie stellten mit dem Bezirkshauptmann in einem Dreijahresvergleich aktuelle Entwicklungen vor.
Mehr Verkehrsstrafen
Hier zeigte sich, dass es unter anderem eine Steigerung an ausgestellten Reisedokumenten (über 2.000 mehr als 2021) gab. Die straßenpolizeilichen Verordnungen, wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, stiegen. Eine deutliche Steigerung gab es außerdem bei den Verkehrsstrafdelikten. Diese erhöhten sich von rund 42.500 auf rund 45.100. Fast verdoppelt haben sich die ausgestellten Waffendokumente (von 467 auf 744). Zudem stiegen die angeordneten Wegweisungen und Betretungsverbote.
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