Einhundert Prozent Ökostrom – machbar und notwendig
DIETMANNS. Der 206. Waldviertler Energiestammtisch, diesmal im Gasthaus Kern in Dietmanns, bescherte den Gästen drei hochinteressante Vorträge zum Thema „100 Prozent Ökostrom“ und Energiewende. Es konnten hochkarätige Referenten gewonnen werden.
In Vertretung von KEM-Manager Ansbert Sturm referierte Renate Brandner-Weiß über die jüngsten Aktivitäten und zukünftige Projekte in der Klima- und Energie-Modellregion. Angefangen von Mustersanierungen öffentlicher Gebäude (hierbei die höchste Dichte in ganz Niederösterreich) bis hin zu erfolgreichen e-Car-Sharing-Einrichtungen reicht das Spektrum. Der Ausbau von Photovoltaik ist nach wie vor ansteigend, auch Bioenergie nimmt kontinuierlich zu. Bürgerbeteiligungsmodelle ermöglichen die Partizipation von jedermann. Nähere Informationen gibt es hier.
Nichts ist unmöglich
Markus Amatschek, Mitarbeiter bei der W.E.B Windenergie AG, zeigte auf, dass Ökoenergie ein sowohl ökologisch als auch ökonomisch erfolgreicher Wirtschaftszweig ist. Seine Firma ist auf ständigem Expansionskurs. Im Jahr 2017 habe man mehr Ökostrom produziert als in den ersten zwölf Jahren der Firmengeschichte, die in Pfaffenschlag begann und nun bis Kanada reicht. Der Ausbau der Windkraft in Niederösterreich geht aber nur zögerlich voran, es mangele an Förderungen und politischem Willen, so Amatschek.
Katastrophe abwenden
Peter Molnar, seit über 20 Jahren ein intimer Kenner der Ökostrom-Szene, verwies auf die Entwicklungen am österreichischen Energiemarkt und wartete mit Statistiken auf, die es so vorher noch gar nicht gab, die aber viel mehr Klarheit bei der Betrachtung von Grauzonen ermöglicht. Ökostrom ist demnach nur sinnvoll, wenn er zwischengespeichert und bei Bedarf zur Verfügung steht. Hinzu kommt das Problem des vermehrten Bedarfs an Strom für Wärmepumpen und Elektromobilität, der bis im Jahr 2030 auch aus erneuerbaren Quellen stammen sollte. Theoretisch sei dies seiner Meinung nach noch machbar, wenn anderweitig viel mehr Energie eingespart wird, besonders am Industriesektor.
Alle drei Referenten verwiesen auf die Besorgnis erregende Dynamik der Klimaerwärmung, deren Ignorierung zu wahrhaft fatalen Folgen, auch im Waldviertel, führen kann. Verstehen ist gut, Handeln ist besser! Hierzu gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Nähere Informationen beim Waldviertler Energiestammtisch.
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