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EBERSTALZELL. Im Pfarrsaal treffen sich einmal im Monat zwischen 50 und 65 Sänger, um alte Volkslieder und Schlager nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es wird gesungen, ganz ohne Verpflichtung, und jeder singt, so gut er eben kann.

Die musikalische Leitung haben Karoline und Werner Maier inne. Foto: G. Paltinger
  1 / 9   Die musikalische Leitung haben Karoline und Werner Maier inne. Foto: G. Paltinger

Wer kennt noch Lieder wie „Das Schönste auf der Welt“, „ Lang, lang ist“s her“ oder „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein“? Die erste Strophe und den Refrain vielleicht, bei der zweiten Strophe wird es dann schon schwieriger. In Eberstalzell ist das noch etwas anders.

„Schade um die alten Lieder, die früher so gern gesungen wurden“, hat man sich schon vor 27 Jahren in der Gemeinde gesagt. Eine Gruppe Eberstalzeller wollte nicht, dass die schönen alten Volks- und Wanderlieder und Schlager in Vergessenheit geraten. Im Mai 1990 hat man sich deshalb zu einer lockeren Singgemeinschaft zusammengefunden. Ganz vorne mit dabei war der damalige Bürgermeister Johann Syböck als Ziehharmonika-Spieler. Gesucht und gefunden wurde ein altes Liedertextbuch, das um eine Mappe erweitert wurde.

Nach über 27 Jahren hat die Liebe zum alten Liedgut in Eberstalzell nicht nachgelassen. Die „Singgemeinschaft 1990“ trifft sich immer noch jeden ersten Montag im Monat zum gemeinsamen Singen, nach zwölf Jahren in der Volksschule nun schon seit 15 Jahren im Pfarrsaal. Die Sänger, zum Großteil zwischen 50 und weit über 80 Jahre alt, kommen aus der ganzen Region. Sogar aus Vorchdorf, Pettenbach, Schlierbach, Kirchdorf, Bad Wimsbach und Micheldorf kommen sie regelmäßig.

24 Jahre hat der 2015 verstorbene Altbürgermeister Syböck den Ton angegeben, seit 2014 suchen Karoline und Werner Maier aus Vorchdorf die Lieder aus. Werner Maier, der schon als Kind gern gesungen hat, spielt dazu die Steirische Harmonika. Noten lesen kann er nicht, erzählt er, er spielt alle Lieder nach Gehör, hört sich alle oft auf CD an.

Gute Seele der Gemeinschaft

Gründungsmitglied und immer noch „die gute Seele“ der Singgemeinschaft ist Maria Silbermayr, die 81-jährige Senior-Chefin im gleichnamigen Autohaus. „Bei unserer Singgemeinschaft geht man keine Verpflichtung ein und jeder singt so, wie er kann. Wer einmal nicht kommt, braucht sich nicht zu entschuldigen, er kommt einfach das nächste Mal wieder. Wir sind eine lockere Gesellschaft, aber trotzdem irgendwie eine Familie,“ erzählt die rüstige Pensionistin, die in Eberstalzell über 30 Jahre beim Kirchenchor war. „Wir wollen einfach, dass die alten Lieder nicht vergessen werden.“ Silbermayr ist es auch, die über die Singabende genau Buch führt. Beim inzwischen 331. Singabend (!) werden, so wie immer, genau 22 Lieder gesungen. Welche das sind und wer da ist, wird fein säuberlich in einem Buch notiert. Auch einen Ausflug gibt es jedes Jahr, den Maria Silbermayr organisiert. 


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