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EFERDING. Die Eferdinger Autorin Karin Peschka erhielt das mit 15.000 Euro datierte Robert-Musil-Stipendium. Mit Tips spricht sie über ihr Leben, ihr aktuelles Werk „Putzt euch, tanzt, lacht“ und ihre zukünftigen Projekte.

Karin Peschka im Garten des Eferdinger Gastzimmers.  Foto: LHackl
Karin Peschka im Garten des Eferdinger Gastzimmers. Foto: LHackl

Karin Peschka und ihre Schwester betreiben im ehemaligen Gasthof „Roter Krebs“, der ihren Eltern gehörte das Eferdinger Gastzimmer. Gemeinsam mit ihrem Vater gestaltet sie den Blog „Herr Peschka kocht“, auf dem sie gemeinsam Rezepte sammeln. Die Gaststube liegt den Schwestern am Herzen, sie vermieten sie für Veranstaltungen, regulären Betrieb gibt es nicht mehr. Nach ihrer Matura an der HAK Eferding und der Geburt ihres Sohnes arbeitete sie im Sozialbereich, später schrieb sie erste Artikel für ein Internet-Unternehmen. Gemeinsam mit ihrem Sohn zog sie 2000 nach Wien. Dort erhielt sie erste Anstellungen für den Österreichischen Rundfunk (ORF). Der Durchbruch gelang ihr mit Kolumnen, die sie für die Internetseite des Radiosenders Ö1 verfasste. Später verfasste sie die Biografie von Skispringer Hubert Neuper und gründete mir der Wiener Autorin Ljuba Arnautovic einen Literatursaloon. Die Erfahrungen dort bestärkten sie darin die ersten Kapitel ihres Debutromans „Der Watschenmann“ für den Literaturpreis Wartholz einzureichen, den sie prompt gewann. Seitdem ist Schreiben ihr Lebenswerk.

Tips: Hatten ihre Erfahrungen in der Sozialarbeit Einfluss auf die Charaktere in ihren Büchern?

Peschka: Ich glaube, meine Figuren sind Puzzlestücke aus Menschen, die ich gesehen und kennengelernt habe.

Tips: Woher stammt der Titel „Putzt euch, tanzt, lacht“?

Peschka: Ich habe das Zitat aus einem kleinen orangen Reclamheft, mit französischen Erzählungen Arthur Rimbauds. Ich habe bei einem Arztbesuch in dem Buch geblättert und da war der Titel plötzlich. Er hat gut zu einer der Figuren gepasst.

Tips: Schreiben Sie ihre Geschichten eher frei oder mit Struktur?

Peschka: Das ändert sich von Figur zu Figur und von Geschichte zu Geschichte. Je nachdem was ich schreibe, kommen Geschichten leichter oder schwieriger auf einen zu. Bei „putzt euch, tanzt, lacht“ wollte ich wie bei meinem Debutroman sehr frei in die Geschichte gehen. Bei „FanniPold“ und „Autolyse Wien“ war mehr Struktur vorhanden.

Tips: Gibt es so etwas wie ein Lieblingsprojekt?

Peschka: Spontan würde ich sagen, immer das, an dem man aktuell arbeitet. Das Gefühl ist etwa so, als hätte man mehrere Geschwister, denen man sich oft unterschiedlich nahe fühlt.

Tips: In „Putzt euch, tanzt, lacht“ kommt dieselbe Hauptfigur vor wie in FanniPold. Woher kam das?

Peschka: Als ich „putzt euch, tanzt, lacht, geschrieben habe, bemerkte ich: ,Die Hauptfigur kenne ich doch, das ist Fanny“. Bei dem Ende von FannyPold ist das aber fast unmöglich. Dann habe ich mich dazu entschieden, in die Offensive zu gehen und mir die Geschichte nochmal anzusehen. Ich bin einer alternativen Weichenstellung nachgegangen.

Tips: Wie sieht das aktuelle Projekt aus?

Peschka: Es sollte geordneter werden, ich habe viel geplant und es kam ganz anders. Im Watschenmann gibt es den Dragan, der eine wichtige Figur ist und nicht ohne Grund im Buch ist. Es ist ein Herzensprojekt, spielt in der Eferdinger Gegend und hat eine Verbindung zu diesem Dragan.

Tips: Wieviel Bezug haben Sie heute noch zu Eferding?

Peschka: Ich bin regelmäßig hier, sicher einmal im Monat für einige Tage. Im Sommer ist Eferding wunderschön und umso älter ich werde, desto wichtiger ist mir diese Gegend. Früher wollte ich weg, aber jetzt kann ich langsam wieder zurückkommen. Jeder Ort hat seine Macken. Wien hat mir gefallen weil es anonymer war, aber jetzt, wo ich weiß, wer ich bin, habe ich mich mit meiner Heimat versöhnt. Ob ich Wien ganz lassen kann, wird erst das Leben zeigen.

Tips: Wie sieht ihr Alltag aus?

Peschka: Ich hab immer viel zu tun und eine volle To-Do-Liste, dafür bin ich dankbar. Anfang des Jahres konnte ich noch einige Lesungen halten. Gerade versuche ich mal wieder, einen Rhythmus zu finden, es stehen immer viele verschiedene Sachen an. Mit dem Robert-Musil-Stipendium kann ich mich auf ein Projekt einlassen, das ist wirklich leiwand. Ansonsten versuche ich immer anlaßbezogen alles fertig zu bekommen und früher ins Bett gehen, damit ich mehr machen kann, aber einen richtigen Alltag habe ich nicht (lacht).

Tips: Welches Projekt wird als nächstes veröffentlicht?

Peschka: Demnächst erscheint „Fragmente, Die Zeit danach“ mit Marlen Schachinger als Herausgeberin. Das ist ein Projekt, indem ich mit einigen Autorinnen beschlossen habe, auf unsere Situation in der Krise aufmerksam zu machen. Wir wollten aber nicht betteln gehen, deshalb ist das Buch mit Crowdfunding finanziert. Die Idee war, eben nicht über den Lockdown zu schreiben, sondern über die Zeit danach.

Nächstes Projekt:

„Fragmente, Die Zeit danach“ von Karin Peschka und 19 weiteren Autorinnen erscheint im Oktober


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Xy
Xy
20.08.2020 19:38

dotiert, wohl nicht datiert

Soll wohl dotiert heißen... ???? oder mit welchem Termin ist der Preis denn datiert?

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