Erster Coworking-Space „ReWiR“ in Hartkirchen eröffnet
HARTKIRCHEN. Mit dem ersten Coworking-Space in der Region bietet August Wurm Unternehmern eine trendige Alternative zum Home-Office. Mitte Juni sind die ersten Mieter im ReWiR, kurz für Regionaler WirtschaftsRaum, eingezogen, nun wurde offiziell Eröffnung gefeiert.
Zehn Büroarbeitsplätze stehen im alten Huemer-Haus zur Verfügung, acht sind bereits vergeben. „Der Start war sehr vielversprechend. Ich habe wirklich ein gutes Gefühl und hoffe, dass es so weiter geht“, erzählt Wurm bei der Eröffnung. Die Atmosphäre sei genauso, wie er es sich erhofft hatte. „Es ist nicht nur die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur wie Internetanschluss oder Besprechungsraum, man kommt miteinander ins Gespräch, redet über Projekte und Herausforderungen, ergänzt sich gegenseitig. Gleichzeitig wird aber auch konzentriert und fokussiert gearbeitet“, erklärt der Hartkirchner Softwareentwickler, der selbst einen Arbeitsplatz im ReWiR sein Eigen nennt. Grundsätzlich ist das Gemeinschaftsbüro fertig, nur Kleinigkeiten stehen noch an. Etwa soll die Akustik noch verbessert werden, um einander beim Telefonieren nicht zu stören.
Trotz anfänglicher Skepsis hat August Wurm mit seinem Angebot voll ins Schwarze getroffen. Mit vier Arbeitsplätzen am stärksten vertreten ist die Firma Cyber-Solutions von Andreas Fritz und Thomas Eigner. Die beiden haben 2017 in Fritz“s Heimathaus in Oed in Bergen die Firma gegründet. Als es an der Zeit war einen Mitarbeiter einzustellen, wurde der Platz zu klein und die beiden machten sich auf die Suche nach einer leistbaren Büroarbeitsfläche. Auch Architekt Roland Forster von Zielraum Architektur hat denselben Weg hinter sich. Der Platz zuhause wäre für einen Mitarbeiter zu eng geworden. „Für die nächsten Jahre ist der Einzug im ReWir auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen.“ Ebenfalls einen Schreibtisch gesichert haben sich die Hartkirchner Grünen. „Wir sind plus minus acht Personen bei unseren Treffen, vor allem die Besprechungsräumlichkeiten kommen uns da sehr gelegen. Aber auch, dass wir so unseren Platz mitten im Herzen von Hartkirchen haben“, erzählt Fraktionsobmann Rainer Rathmayr. Über ihren eigenen, abgetrennten Praxisraum freut sich die Klinische und Gesundheitspsychologin Christine Greinöcker.
Förderung über Leader
Möglich gemacht hat die Umsetzung des ReWiR unter anderem die Förderung durch Leader. „Wir haben in unseren Schwerpunkten die Ortskernbelebung sowie das Schaffen von neuen Wohn-, Betreuungs- und Arbeitsplätzen niedergeschrieben, und das trifft genau auf August Wurms Projekt zu“, erklärt Regef-Geschäftsführerin Susanne Kreinecker. Zudem sei es der erste Coworking-Space in der Region und Leader wolle immer innovativ und kreativ sein und mutige Projekte unterstützen. In der aktuellen Förderperiode seit Mitte 2015 wurden bereits über 50 Projekte umgesetzt, sind in Entwicklung oder Planung. Dafür stehen 2,3 Millionen Euro an EU-Fördermittel zur Verfügung. Und auch wenn es sich manchmal um kleine Projekte handelt, „jedes Projekt, das wir über Leader fördern, steigert in irgendeiner Form die Lebensqualität“, betont Kreinecker. Seit Beginn im Jahr 2002 konnten im Übrigen über zehn Millionen Euro an Fördermitteln über Leader in die Region Eferding investiert werden.
Lobende Worte für das Projekt fand auch Erwin Geiger, der stellvertretende Wirtschaftsbund-Obmann. Ziel sei es von Beginn an gewesen, das leerstehende Objekt zu befüllen und dadurch Belebung zu generieren. Das sei auf jeden Fall gelungen. Auch Vizebürgermeister Johann Roithmayr gratuliert: „Es ist ein Raum geworden, wo Begegnungen stattfinden und gearbeitet wird.“
„Das wichtigste für einen Ort wie Hartkirchen ist, dass sich im Zentrum was tut, dass abends Lichter brennen und nicht alles dunkel ist“, ergänzt Bürgermeister Wolfram Mooshammer, stellt aber auch klar, dass der ReWiR in dieser Form voraussichtlich 2023 sein Ablaufdatum haben wird. Nach Beendigung des Schulbaus steht in Hartkirchen eine Dorfplatzgestaltung an, der auch das Huemer-Haus zum Opfer fallen soll. Der Bürgermeister lud aber schon jetzt ein, dann im neuen Gebäude weiterzumachen.
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