ENNS. Eine Ennser Familie baute ein besonders umweltfreundliches und gesundes Haus, und gewann damit den Ennser Klima- und Naturschutzpreis. Jetzt hat sie auch eine Website über ihr „Ecohouse“ erstellt.
Elisabeth und Bernd Pfleger aus Enns wurden für ihr vorbildliches Engagement im Bereich Umwelt- und Klimaschutz heuer mit dem Ennser Klima- und Naturschutzpreis ausgezeichnet. Ihr einzigartiges Bauprojekt, das zahlreiche innovative und umweltschonende Lösungen vereint, beeindruckte die Jury nachhaltig.
Natürliche Baumaterialien
Das Haus in Enns, das auf Stelzen gebaut wurde, setzt auf eine minimale Bodenversiegelung und schafft so einen Lebensraum, der weiterhin von Tieren und Pflanzen genutzt werden kann. Diese Bauweise ist nicht nur ressourcenschonend, sondern ermöglicht auch eine schnelle Bauzeit. Die Wände des Hauses bestehen komplett aus natürlichen Materialien wie Holz, Lehm und Stroh, die nicht nur eine positive CO2-Bilanz aufweisen, sondern auch ein angenehmes und gesundes Raumklima schaffen. Diese Kombination spart bis zu einer Tonne CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche ein – eine beachtliche Leistung, die im großen Stil angewandt, zur Lösung der Klimakrise wesentlich beitragen kann.
Leben auf der Dachterrasse
Besonders stolz sind Bernd und Elisabeth Pfleger auf die Dachterrasse ihres Bungalows, die einen neuen, seltenen Lebensraum schafft. Die Dachfläche wurde mit ungewaschenem Schotter bedeckt, um eine Heißlände oder Brenne nachzubilden. Einen Lebensraum, der in der Region nahezu verschwunden ist. Auf diese Weise wird nicht nur das Regenwasser effizient genutzt, sondern auch die Biodiversität gefördert. Mit nur 95 Quadratmetern Wohnfläche bei vier Zimmern wollten die Pflegers auch ein deutliches Zeichen gegen den sogenannten Rebound-Effekt setzen, der oft bei großen, als „öko“ deklarierten Villen auftritt. „Viele glauben, dass ein Haus umweltfreundlich ist, wenn es mit nachhaltigen Materialien gebaut wird. Doch je größer das Haus, desto höher der Ressourcenverbrauch – da verpuffen die Einsparungen schnell“, erklärt Bernd Pfleger.
Wohnfläche optimal genutzt
Indem sie bewusst so klein wie möglich bauten, zeigen die Pflegers, dass ganzheitlich gedachter Umweltschutz nicht nur von den Materialien, sondern auch von der Größe und dem bewussten Umgang mit Ressourcen abhängt. „Dank einer intensiven Planung und einer intelligent positionierten Einrichtung wirken dennoch alle Räume angenehm groß“, schwärmt Elisabeth Pfleger-Diem.
Informationen auf Website
Um andere Menschen zu inspirieren, haben die Pflegers nun auch eine Website ins Leben gerufen, auf der Interessierte mehr über das Haus und die weiteren zahlreichen Techniken erfahren können. „Mit diesen Maßnahmen möchten wir aber auch zeigen, dass nachhaltiges Bauen nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch die Lebensqualität der Bewohner steigert“, betont Elisabeth Pfleger-Diem. Mit ihrem Projekt haben Bernd und Elisabeth Pfleger jedenfalls ein Vorbild für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen geschaffen.
Infos auf www.ecohouse.at
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