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Land OÖ startet neues Aktionsprogramm zur Ortskernbelebung

Thomas Lettner, 09.06.2021 15:25

(v.l.) Bürgermeister Stefan Krapf (Gmunden), Bürgermeisterin Elisabeth Kölblinger (Vöcklabruck), Daniel und Katrin Petrovic (Geschäft Reh-Gal), Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Bürgermeister Christian Kolarik (Kronstorf) (Foto: Land OÖ / Vanessa Ehrengruber)

KRONSTORF. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, Kronstorfs Bürgermeister Christian Kolarik, Vöcklabrucks Bürgermeisterin Elisabeth Kölblinger und Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf hielten heute im Gasthof Rahofer eine Pressekonferenz zum Thema „Stärkung der Ortskerne statt bauen auf der grünen Wiese“ ab.

„Oberösterreichs Städte und Gemeinden wachsen derzeit vor allem an den Rändern nach außen. Hier braucht es eine Umkehr zu einem Wachstum nach innen“, sagte Achleitner. Die neue OÖ Raumordnungsstrategie und das neue OÖ Raumordnungsgesetz sollen gezielt Impulse zur Orts- und Stadtkernbelebung setzen und diesem „Donut-Effekt“ entgegenwirken.

Nutzung von Leerständen und Brachen

Die Rahmenbedingungen im neuen OÖ Raumordnungsgesetz sind so gestaltet, dass in allen Regionen das Wachstum wieder verstärkt in den Bestand und die leerstehenden Gebäude gelenkt wird. Das Gesetz sieht vor, dass die Nutzung leerstehender Gebäude und brachliegender Flächen Vorrang vor Neuwidmungen hat. Neue Handelsflächen sollen in erster Linie in den Ortszentren angesiedelt werden. Geschäftsbauten mit mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche müssen zukünftig mindestens drei Geschosse aufweisen und zusätzlich zu den Pflichtstellplätzen errichtete Parkplätze in Parkdecks oder Tiefgaragen unterbringen. Für Geschäftsbauten unter 800 Quadratmeter Verkaufsfläche sind maximal 30 Stellplätze erlaubt.

Beratung für Gemeinden, Städte und Eigentümer

Um Leerstände und Brachen zu aktivieren, sie einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen und somit Orts- und Stadtkerne zu beleben, wurde das neue Aktionsprogramm des Landes OÖ erarbeitet. Neben den Gemeinden und Städten sollen auch die Immobilienbesitzer motiviert werden. Das Programm beinhaltet Fördermaßnahmen für Investitionen, die auf das Gebäude selbst (Generalsanierung, Abriss), aber auch auf eine allenfalls erforderliche Attraktivierung des Gebäudeumfelds abzielen. Zur Beratung wird für Gemeinden, Städte und Eigentümer bei der Abteilung Raumordnung des Landes OÖ eine Koordinierungsstelle eingerichtet.

Gemeindeübergreifender Weg

Die drei Pilotregionen PowerRegion, Stadtregion Rund um Vöcklabruck und Stadtregion Gmunden und ihre insgesamt 23 Mitgliedsgemeinden beschäftigen sich bereits intensiv mit einem gemeindeübergreifenden Weg in der Raumentwicklung. Vöcklabrucks Bürgermeisterin Elisabeth Kölblinger berichtete, dass die Stadtregion Rund um Vöcklabruck 2018 mit der Attraktivierung des Stadtplatzes gestartet wurde. „Der Bauernkrapfen muss wieder gefüllt werden“, sagte sie in Anspielung auf den von Landesrat Achleitner erwähnten Donut-Effekt. In Vöcklabruck wurde 2019 ein Innenstadt-Impulsprogramm als agenda 21-Prozess gestartet. Mittlerweile konnte dabei das Projekt „Stadtup Gründerherz“ umgesetzt werden. Zur Verringerung der Leerstände wurde auch das Projekt „Kleinstadtbiotop“ gestartet.

Innenstadt attraktivieren

Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf erwähnte, dass es in Gmunden viele in die Jahre gekommene Immobilien gibt und Leerstände ein großes Problem darstellen. „Wir wollen uns nicht nur auf die Geschäftsflächen konzentrieren, sondern auch die Innenstadt als Wohn- und Lebensraum attraktiver machen“, sagte Krapf. Um private Eigentümer zu wünschenswerten Sanierungs- und Revitalisierungsmaßnahmen sowie zu einer Analyse ihrer Immobilie zu animieren, wurde mit der FH Kufstein das Projekt „Prefeasibility Altstadt-Revitalisierung“ erarbeitet.

Vorzeigeprojekte aus Kronstorf

Abschließend stellte Kronstorfs Bürgermeister Christian Kolarik die PowerRegion Enns-Steyr vor. Ziel der acht Mitgliedsgemeinden ist es unter anderem, gemeinsam Industriestandorte zu entwickeln. Kolarik hob Vorzeigeprojekte für Ortskernbelebung aus seiner Gemeinde hervor wie die Kirchschläger-Arkade oder die innovativen Konzepte Reh-Gal, Reh-Cycle, Reh-Kids und Reh-Charge von Kati und Daniel Petrovic. Stolz zeigte sich Kolarik darüber, den Sportplatz im Ortszentrum gehalten zu haben und dass Gasthäuser neue Eigentümer fanden.


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