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St. Florianer wehren sich gegen geplantes Wohnbauprojekt auf dem Rodelberg

Thomas Lettner, 19.04.2022 20:00

ST. FLORIAN. Der „Rodelberg“ in der Ziegeleistraße ist ein seit Generationen beliebter Hang zum Rodeln. Der Eigentümer Linz Textil AG plant darauf zwei Häuser mit 37 Eigentumswohnungen zu errichten. Die Bürgerinitiative „Rettet den Rodelberg“, die bereits über 900 Unterschriften hat, wehrt sich vehement dagegen.

Der Rodelberg ist ein seit Jahrzehnten beliebtes Naherholungsgebiet der St. Florianer. (Foto: Bürgerinitiative Rettet den Rodelberg)
Der Rodelberg ist ein seit Jahrzehnten beliebtes Naherholungsgebiet der St. Florianer. (Foto: Bürgerinitiative Rettet den Rodelberg)

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Verbauung des Rodelbergs im Raum steht und Mittelpunkt hitziger Debatten wird. Schon 1985 gab es eine Bürgerinitiative, die eine geplante neue Wohnbauanlage auf dem Rodelberg verhinderte. Damals gehörte das Grundstück noch dem Stift St. Florian, das es 2007 an die Linz Textil AG verkaufte. Neben der Erhaltung des Rodelbergs für die Allgemeinheit setzt sich die Bürgerinitiative für die Erhaltung der Lebensqualität in St. Florian ein. Auf ihrer Homepage www.rettet-den-rodelberg.at führt die Bürgerinitiative noch weitere Bedenken an, die im Zuge einer Verbauung entstehen könnten, wie eine Zunahme der ohnehin angespannten Parkplatzsituation in der Ziegeleistraße und in der Straße „Im Aichetfeld“, überlastete Zufahrtsstraßen oder eine höhere Überflutungsgefahr aufgrund versiegelter Böden.

Zu hohe Bebauungsdichte

In der Gemeinderatssitzung vom 8. Februar wurde das Bebauungsplanverfahren eingeleitet und die Anzahl der Wohneinheiten auf dem Rodelberg von 25 auf 37 erhöht. Die Bürgerinitiative kritisiert die Dimension der möglichen Bebauung und die zu hohe Geschoßflächenzahl. Für die Berechnung der Bebauungsdichte habe die Gemeinde zwei Wohnblockanlagen und ein einzelnes Einfamilienhaus herausgepickt, wodurch es zu einer deutlich überhöhten zulässigen Bebauungsdichte gekommen sei. Ein 15 bis 20 Meter breiter Streifen soll gemäß diesen Planungen als Rodelfläche für die Allgemeinheit erhalten bleiben. Aus Sicht der Bürgerinitiative handelt es sich dabei aber nur um einen schmalen „Rodelschlauch“, wo gefahrloses gleichzeitiges Rodeln mehrerer Kinder nicht mehr möglich wäre. Da der Rodelberg schon seit Generationen – also seit mehr als 40 Jahren – von der Bevölkerung genutzt wird, hofft die Bürgerinitiative darauf, dass eventuell juristisch ein „ersessenes Rodelrecht“ durchsetzbar ist und das Grundstück nicht verbaut werden kann.

Diskussion mit Eigentümer

In einer Stellungnahme von Bürgermeister Bernd Schützeneder (ÖVP) heißt es, dass die Bebauungsdichte vonseiten des Amtes bzw. auch durch externe Gutachter evaluiert wurde und sich an der Umgebungsbebauung orientiert. Schon seit vielen Jahren stehen hier Wohnblöcke, die am ehemaligen Gebiet der Stiftsziegelei (auch der Rodelberg ist ein Teil davon) errichtet wurden. Aus raumplanerischer Sicht sei eine moderate Verbauung im Ortszentrum sinnvoll. Schützeneder kündigte an, dass es Ende April Gespräche mit der Linz Textil AG geben wird. Dabei werden auch die ersten konkreten Pläne präsentiert. Die Erstellung des Bebauungsplanes sowie Wünsche der Anrainer wie ein von der Bürgerinitiative geforderter Experten-Workshop, eine Reduktion der Bebauungsdichte etc. werden im Zuge dieses Prozesses thematisiert und mit der Grundstückseigentümerin diskutiert.

Projekt wird vorgestellt

„Wir sind seit einem Jahr im Gespräch mit der Gemeinde und sind auch der Bürgerinitiative mit unserer Planung sehr entgegengekommen, was bei Grundstückseigentümern nicht selbstverständlich ist“, sagt Eveline Jungwirth, Finanzvorstand der Linz Textil Holding AG. Dass über das Gesamtprojekt so viel Aufhebens gemacht wird, bevor es überhaupt öffentlich vorgestellt wurde, kann sie nicht nachvollziehen. Einen Grundstückstausch habe man gemeinsam mit der Gemeinde geprüft, aber es habe sich keine passende Möglichkeit gefunden. Sich jetzt ganz vom Rodelberg zurückzuziehen, käme für die Linz Textil Holding AG einer Enteignung gleich. Laut Jungwirth werden die beiden Häuser architektonisch wertvoll und schön in den Hang gebaut, und es wird genug Platz zum Rodeln freigelassen. Für die Eigentumswohnungen gebe es schon einige Interessenten aus St. Florian. Ende April will man das Gesamtprojekt im Firmensitz in Linz (Wiener Straße 435) vorstellen.


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