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Ein begnadeter Pädagoge und Erzieher: Hans Pammer verstorben

Mag. Claudia Greindl, 07.02.2021 11:11

LEOPOLDSCHLAG. Ganz plötzlich wurde Hans Pammer am 28. Jänner im 74. Lebensjahr aus dem Leben gerissen. Der Leopoldschläger war von 1971 bis 2008 Lehrer an der Landwirtschaftlichen Fachschule in Freistadt.

Hans Pammer hinterlässt seine Gattin und drei erwachsene Kinder Foto: privat
Hans Pammer hinterlässt seine Gattin und drei erwachsene Kinder Foto: privat

Als zweites von zwölf Kindern wuchs er in Mardetschlag auf, wo er nach Besuch der Pflichtschule und einjähriger Mitarbeit am elterlichen Hof das Franzisco Josephinum in Wieselburg besuchte. Nach der Matura folgte die Ausbildung zum Lehrer und Berater in Wien-Ober St. Veit.

Pflichtpraxis bei Johann Blöchl

Seine Pflichtpraxis absolvierte Pammer beim „Vater des Mühlviertels“ LH-Stv. Johann Blöchl in Lasberg, die sehr prägend für ihn war und wo er mit viel Lob bedacht wurde. Von 1971 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008 unterrichtete er an der Landwirtschaftlichen Fachschule Freistadt, vor allem Pflanzenbau, politische Bildung, und Heimatkunde, Landtechnik und Leibesübungen waren seine Fachbereiche. Er war als begnadeter Lehrer, Erzieher und Kollege bei allen im Hause höchst angesehen. Praxisnah und anschaulich vermittelte er sein Fachwissen. Unvergessen sind seine fast künstlerischen Tafelbilder.

Treffsichere Meinung

Als begnadeter Fußballer (und Rapidfan) fand er neben den Fachthemen am Beginn jeder Woche auch die Zeit, Fußballergebnisse aus den Orten der Schüler zu analysieren – das führte oft zu lebhaften Diskussionen. Seine Meinung formulierte er eher zurückhaltend, und wenn, dann mit einer Treffsicherheit, dass sie schwer zu entkräften war. Als kritischer Staatsbürger verfolgte er politische Entwicklungen genau und interessierte sich für Geschichte, besonders für jene aus dem Grenzraum zum nördlichen Nachbarn Böhmen. Beim Internatsdienst hatte Hans Pammer seinen einen Lieblingsplatz im Internatsfoyer, wo er oft von Schülern umringt war und wo viel über Gott und die Welt diskutiert wurde.

Einzigartiges Personengedächtnis

Im Absolventenverband brachte er sich knapp 30 Jahre als Schriftführer und Kassier ein. Sein Personengedächtnis war einzigartig. Noch nach vielen Jahren kannte er seine Schüler mit Namen, und auch die alten Geschichten waren wieder da. Sein Leben war Vorbild, sein Umgang mit Menschen teilweise ein Ersatz für das Unterrichtsfach Persönlichkeitsbildung. Eine herausragende Lehrerpersönlichkeit, ein empathischer Erzieher und hilfsbereiter Kollege wurde zu Gott berufen. Der Glaube gab ihm Halt und Zuversicht.

Josef Gossenreiter


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