Nachruf: Herta Bröslmeyr aus Kefermarkt im 91. Lebensjahr verstorben
KEFERMARKT. Herta Bröslmeyr verstarb am 23. Juni im Alter von 90 Jahren. Die Mutter von acht Kindern, Oma von 18 Enkerln und Uroma von 30 Urenkelkindern schloss trotz entbehrungsreicher Zeiten, die sie in ihrem langen Leben durchgemacht hatte, in Zufriedenheit für immer ihre Augen. Karlheinz Sandner hat einen Nachruf verfasst.
Überlebenskampf, Opferbereitschaft und Sorge um die große Familie bestimmten den Alltag von Herta Bröslmeyr aus Kefermarkt, die am 23. Juni 2023 im 91. Lebensjahr verstarb. Tochter Herta hat dies trotz allem wohltuend erlebt: „Unsere Mutter war Tag und Nacht für uns da, hat auf alles verzichtet. Trotzdem war sie zutiefst dankbar für ihr Leben und schloss in Gottvertrauen und Zufriedenheit ihre Augen.“
Entbehrungsreiche Kindheit
Dabei ist es gar nicht selbstverständlich, dass sich ihre Mutter zu einem so liebevollen Menschen entwickeln konnte, wenn man die entbehrungsvolle Kinder- und Jugendzeit der 1933 in Grünbach bei Freistadt Geborenen betrachtet.
Da der Vater früh verstarb, die Mutter sich auf Bauernhöfen als Magd verdingen musste, um die vier Kinder ernähren zu können, war Herta als Älteste auch Ersatzmutter und musste hart anpacken. Gerne wäre sie Handarbeitslehrerin geworden, was einfach nicht möglich war. Denn es war eine Zeit, da wurde nicht lange gefragt: Was wünscht du dir? Wonach sehnst du dich? Es galt zu arbeiten, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, um das Notwendige zu schaffen.
Jung geheiratet
1951 hat Herta sehr jung ihren Ignaz geheiratet. Die beiden bewohnten vorerst ein altes Haus in Waldburg, ehe sie 1961 ihren Neubau in Kefermarkt bezogen. Dies war nur möglich, da der geschickte Gatte, der bis zur Pensionierung in Kefermarkt als Briefträger tätig war, sein Einkommen nebenbei als Maurer- und Fliesenleger aufbessern konnte.
Die kleinen Freuden, die Herta Bröslmeyr den harten Alltag vergessen ließen, konnte sie jedoch genießen: leidenschaftlich tarockieren, kegeln, singen, basteln und stricken.
Da Herta Bröslmeyr ihren Lebenssinn in der Fürorge für andere und in einem friedlichen Zusammenleben sah, sind ihre oftmals an die Familie gerichteten Worte „Vatrågts eich! Streit's ned! I håb eich oille gern!“ ein bleibendes Vermächtnis.
Letzte Worte
Herta Bröslmeyr wurde am 29. Juni 2023 in der Pfarrkirche Kefermarkt verabschiedet. „Danke, ihr seid's oille so brav“ waren bei der Geburtstagsfeier kurz vor ihrem Tod ihre letzten Worte an ihre Großfamilie mit acht Kindern, 18 Enkel- und 30 Urenkelkindern.
(Nachruf verfasst von Karlheinz Sandner)
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