Burgruine Prandegg: ein Burgspektakel wie anno dazumal

Prandegg entwickelt sich immer mehr zu einem beliebten Ausflugsziel für Jung und Alt. Um die Sicherheit der Burgbesucher gewährleisten zu können, führen die Burgvereinsmitglieder und viele freiwillige Helfer regelmäßig Renovierungsarbeiten an den alten Mauern durch. „Heuer ist es ab 30. Mai wieder so weit, vermutlich werden wir den ganzen Juni über mit der Sicherung der Mauerkronen in der Altburg zubringen“, sagt Burgvereinsobmann Helmut Ölinger. Verhindert werden soll, dass sich Steine aus der Mauerkrone lösen und herunterstürzen.

Altburg aus 1250 bis 1400

Immerhin stammt der betreffende Burgteil aus den Jahren 1250 bis 1400, und auch der Beton der Renovierungsmaßnahmen der 1950er- und 1960er-Jahre wird bereits brüchig. Beton wird allerdings heute zur Mauersicherung nicht mehr verwendet: „Wir befestigen die Steine mit Sand und Kalk als Bindemittel, den wir voriges Jahr selbst gebrannt haben“, berichtet Ölinger. Die Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Man weiß beim Landeskonservatorat für Oberösterreich, dass die Prandegger ihr Handwerk verstehen und arbeiten wie anno dazumal, um die Burg zu erhalten. 60 bis 70 freiwillige Helfer haben bereits zugesagt, heuer Hand bei den Burgsanierungsarbeiten anzulegen. Sie bekommen Unterstützung von professionellen Steinmaurern.

Helfer weiter willkommen

Helmut Ölinger ist dankbar für die tatkräftige Unterstützung: 700 bis 1000 freiwillige Arbeitsstunden kommen so pro Jahr zusammen, seit Vereinsgründung waren es rund 42.000. Wer in Prandegg heuer noch mithelfen möchte (auch „Bodenpersonal“ für die Mauerwerker ist gefragt), ist noch jederzeit willkommen. Mit Unterstützung von EU, Bund, Land OÖ und dem Bundesdenkmalamt hat der Burgverein Prandegg seit seiner Gründung vor 30 Jahren bereits 1,6 Millionen Euro in das Areal investiert. In der Burgtaverne im alten Meierhof entstanden mehrere Arbeitsplätze.

Buntes Programm beim Burgspektakel

Das Vereinsjubiläum nehmen die Prandegger heuer zum Anlass für das große Burgspektakel am Wochenende des 20. und 21. September. Der Startschuss für die Vorbereitungen ist bereits im Februar vorigen Jahres gefallen. Die Fäden der Organisation laufen bei Burgvereinsobmann Helmut Ölinger zusammen. „Das Burgspektakel ist ein Interreg-Projekt mit Tschechien. Wir erwarten daher auch tschechische Vereine und Gäste“, so der Schönauer.

Das Programm ist so bunt und vielfältig, wie es sich Mittelalter-Fans nur wünschen können. Kinder haben ihren Spaß mit Spiel und Gauklerei oder beim Kasperl aus der Kiste und holen sich bei der mittelalterlichen Rätselrallye ihren Ritterschlag.

Reitkunst und Raubvögel

Berittene Bogenschützen zeigen spektakuläre Reitkunst, täglich gibt es majestätische Raubvögel hautnah zu erleben. Die Schönauer Pferdefreunde inszenieren am Samstag ein Mittelalter-Turnier mit Kranzlstechen. Staunen wird das Publikum bei den Vorführungen von Kraftakrobat „Eisen Hans“, bei der Seilakrobatik von Hexe Roxana, bei Zauberer Solaris, bei Stelzengehern, Jongleuren und anderen Artisten.

Große Feuershow

„Am Samstagabend findet eine große gemeinsame Feuershow mit allen Künstlern statt“, verrät Ölinger schon jetzt. Einen Blick ins Mittelalter werfen können die Besucher beim mittelalterlichen Lagerleben, das acht Lagergruppen wieder auferstehen lassen. Schaukämpfe und Vorführungen mit Langbogen und Armbrust sowie historische Tänze sind ebenfalls zu bewundern. Anziehungspunkte sind weiters ein großer Mittelaltermarkt und die Handwerkermeile. Dazu erklingt das ganze Wochenende über Musik, wie man sie im Mittelalter gehört, gesungen und gespielt hat.