Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Wechsel im Vorstand: Miesenberger folgt Zwittag

Mag. Claudia Greindl, 13.06.2023 18:00

PREGARTEN. Generationswechsel an der Spitze der Sparkasse Pregarten-Unterweißenbach: Anton Miesenberger folgt Martin Zwittag mit 1. Juli als Vorstandsdirektor nach.

  1 / 7   Vorstandsdirektor Franz Astleithner, der scheidende Vorstandsvorsitzende Martin Zwittag, Anton Miesenberger, ab 1. Juli neuer Vorstandsdirektor der Sparkasse Pregarten-Unterweißenbach (v. l.) (Foto: Matthias Zwittag)

„Obwohl die Sparkasse Pregarten-Unterweißenbach eine AG ist, wird sie fast wie ein Familienbetrieb geführt“, erzählt Martin Zwittag im Tips-Gespräch. Für ihn galt jeden Tag seiner 45-jährigen Sparkassenkarriere: „Wenn ich nicht gerne in die Arbeit gehe, kann ich keinen guten Job machen.“

Der „gute Job“ begann bereits 1976/77 mit einem Ferialpraktikum des gebürtige Unterweißenbachers und Handelsschülers in der dortigen Sparkasse. Ein Jahr später, 1978, stieg Zwittag bereits als Hauptkassier in der Sparkasse Pregarten ein. Eine große Verantwortung für den damals 17-Jährigen.

Pistole in der Lade, Tausender im Reißwolf

Alarmanlagen gab es noch nicht, „dafür lag eine Pistole in der Lade“, erinnert er sich schmunzelnd. Einen Überfall gab es nie, dafür erinnert er sich an einen Zwischenfall, über den er heute herzhaft lachen kann. „Damals war es aber eine mittlere Katastrophe, als zu Geschäftsschluss in der Kasse 1000 Schilling fehlten.“ Da hieß es suchen, suchen und nochmal suchen. Schließlich tauchte der fehlende Geldschein säuberlich zerschnitten im Auswurf des Reißwolfs wieder auf - und wurde prompt wieder zusammengeklebt.

Rasch kletterte Martin Zwittag die Karriereleiter hinauf, zuletzt war er 15 Jahre lang Vorstand. „Mir war immer wichtig, die Mitarbeiter zu fördern und zu fordern, zugleich aber immer den Kunden im Fokus zu haben“, blickt er zurück. Kundenorientierung war für ihn kein leeres Schlagwort. „Wie oft ist jemand am Wochenende zu mir gekommen, der rasch Geld von seinem Guthaben gebraucht hat! Natürlich öffnete er auch gerne zur Unzeit die Kassenlade.

Lehrlingspaten eingeführt

Die Ausbildung von Lehrlingen, die einen Kollegen als Paten zur Seite gestellt bekommen, war Zwittag stets ein Anliegen, ebenso wie ein gutes Betriebsklima und ein gutes Einvernehmen mit dem Betriebsrat. Gerne blickt er auch auf den sehr großen Erfolg des Sparkassen-Investmentclubs zurück. „Wir waren lange Zeit der erfolgreichste Investment-Club Österreichs.“ Und was ist dem Sparkassen-Mitarbeiter mit Herzblut in seiner Laufbahn nicht so gelungen? „Natürlich hat es weh getan, wenn ein unternehmen Schiffbruch erlitten hat, das wir jahrelang begleitet hat. Angenehm war es auch nicht, dass unser Handlungsspielraum durch gesetzliche Regelungen manchmal stark eingeschränkt war. Aber die Devise von meinem Vorstandskollegen Franz Astleithner und mir war immer, wir halten uns nicht damit auf und verschwenden keine Energie darauf, was wir sowieso nicht ändern können.“ Schrittweise zieht sich der Vorstandsvorsitzende nun zurück, um am 1. Juli den Ruhestand anzutreten. In der Pension wird der dreifache Vater und siebenfache Opa mehr Sport betreiben und mit seiner Gattin Margit mit dem Wohnmobil ausführlich die Toskana bereisen. Und wie schon in seiner aktiven Laufbahn übt Zwittag auch in Zukunft etliche ehrenamtliche Funktionen in Pregarten aus.

Mehr als ein Job

Die Weichenstellung für Zwittags Nachfolge hatte bereits vor fünf Jahren begonnen. Unter den 12 Bewerbern um den Vorstandsposten war auch Anton Miesenberger, der seine Laufbahn in der Sparkasse Pregarten ebenfalls als Ferialpraktikant begonnen hatte. Im Hearing setzte sich der langjährige Privat- und Kommerzkundenberater sowie Filialleiter gegen seine beiden verbliebenen Mitbewerber durch. Eine Riesenfreude sowohl für ihn als auch für Martin Zwittag. „Die Arbeit bei der Sparkasse war immer mehr als ein Job für mich“, sagt der Absolvent der Höheren Landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt St. Florian, der auf seine bäuerlichen Wurzeln stolz ist. Ebenso stolz ist der 44-Jährige darauf, den Gründungsgedanken der Sparkasse, die Gemeinwohl-Orientierung, und die Selbstständigkeit der Bank auch in Zukunft weiterzutragen. „Die Übergangsphase haben wir gut gestaltet, jetzt freue ich mich auf den gemeinsamen Weg mit Vorstandsdirektor Franz Astleithner“, sagt Miesenberger. Wichtig ist ihm in seiner Arbeit als auch privat, im Ort verwurzelt zu sein. Als Obmann des Musikvereins Pregarten, leidenschaftlicher Posaunist und mit weiteren ehrenamtlichen Funktionen, z. B. im Elternverein oder im Verein der Aisttaler Kaufleute, bringt er dafür beste Voraussetzungen mit. Privaten Rückhalt geben ihm Gattin Nicole und seine Kinder Victoria (21) und Lorenz (17). Wenn ihm Zeit bleibt, hilft er gerne seinem Bruder, der den elterlichen Bauernhof übernommen hat, geht laufen und fährt E-Bike. Miesenberger: „Die Fußstapfen von Martin Zwittag sind groß, aber ich wollte schon immer gerne Verantwortung übernehmen und habe stets das Vertrauen meiner Vorgesetzten bekommen.“

Die Sparkasse Pregarten-Unterweißenbach betreut mit 50 Mitarbeitern 17.200 Kunden in sieben Filialen.

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden