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Atomkatastrophe von Tschernobyl jährt sich zum 38. Mal

Mag. Susanne Überegger, 26.04.2024 16:36

BEZIRK. Heute, am 26. April, jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 38. Mal. Fast vier Jahrzehnte nach dem größten anzunehmenden Unfall sind die Langzeitfolgen des radioaktiven Fall-Outs auch in Oberösterreich noch immer nachweisbar: In Pilzen, in Wild und in den Böden.

Klima- und Umweltlanderat Stefan Kaineder vor den Atomreaktoren im Temelín (Foto: Werner Dedl/Land OÖ)

Am 26. April 1986 geschah im Kernkraftwerk Tschernobyl in der damaligen Sowjetunion der größte anzunehmende Unfall (GAU) mit der Freisetzung von Unmengen hochgefährlicher Strahlung. Weite Regionen Europas wurden damals durch radioaktiven Fall-Out kontaminiert – auch Oberösterreich war stark betroffen. „Auch heute, 38 Jahre danach, sind die Langzeitfolgen noch immer nachweisbar, etwa in Pilzen, Wild oder generell in Böden“, sagt Oberösterreichs Klima- und Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne).

Verheerende Folgen

„Der Jahrestag des Super-GAUs in Tschernobyl macht uns erneut die verheerenden und Jahrzehnte andauernden Folgen der Nutzung von Atomkraft deutlich. Und noch mehr sehen wir, wie unverantwortlich es ist, weiterhin auf diese lebensbedrohliche Hochrisikotechnologie zu setzen“, so Stefan Kaineder.

„Wohin die Energiezukunft unser Nachbarland Tschechien führt, entscheidet sich aktuell. Mit der Ausschreibung von vier neuen Reaktoren plant man einen massiven Ausbau von Atomkraft. Nun ziehen allerdings Wolken auf: aktuell verlauten die tschechischen Energieunternehmen einen wesentlich schnelleren Ausstieg aus der Kohleproduktion als die Regierung vorsieht. Grund ist schlichtweg Unwirtschaftlichkeit. Viel zu lange wurde auf das falsche Pferd – Atomkraft – gesetzt und der Erneuerbaren-Ausbau vernachlässigt. So könnte eine Stromlücke entstehen, da mit den neuen AKW-Blöcken frühestens 2040 zu rechnen ist. Aus diesem Grund werden bereits gefährliche Laufzeitverlängerungen für die Altreaktoren in Dukovany auf bis zu 80 Jahre angedacht. Die Sicherheit von solchen Maßnahmen wird selbst von der tschechischen Aufsichtsbehörde angezweifelt“, sagt Kaineder.

Das Land Oberösterreich kämpft seit Jahrzehnten gegen den Einsatz von Atomkraft. Für Landesrat Kaineder ist klar: „Die Energiewende kann nur mit einem raschen Ausbau der Erneuerbaren Energien gelingen. Wir brauchen Strom aus Wind, Sonne und Wasser – nicht aus hochgefährlichen atomaren Zeitbomben.“


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