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Seit zwei Jahren gesperrt: Anrainer protestieren wegen Wiesmühlbrücke

Mag. Michaela Maurer, 05.09.2025 09:57

FREISTADT. Die Geduld der Anrainer ist am Ende. Seit zwei Jahren ist die Wiesmühlbrücke über die Feldaist unpassierbar – und noch immer ist kein Baugerät in Sicht. Am Donnerstag, 4. September, machten die Anrainer ihrem Ärger mit einer spontanen Protestaktion Luft.

  1 / 5   Die Anrainer der Wiesmühlbrücke machten mit einer Protestaktion ihrem Ärger Luft (Foto: Birklbauer)

Bereits im August 2023 wurde bei Instandsetzungsarbeiten festgestellt, dass die Wiesmühlbrücke in einem derart schlechten Zustand ist, dass eine Sanierung nicht mehr möglich sei. Ein Neubau wurde notwendig. Im Jahr 2024 fasste der Gemeinderat schließlich den Beschluss zum Neubau – Kostenpunkt: rund 240.000 Euro. Baustart: Frühjahr 2025.

Jedoch stehen die Anrainer weiterhin vor einer gesperrten Brücke – und müssen weite Umwege in Kauf nehmen. „Es gibt viele Pendler in der Siedlung. Wir müssen tagtäglich mit der Kirche ums Kreuz fahren. Das kostet nicht nur Zeit und Geld – es ist auch ein Umweltproblem. Aber daran denkt scheinbar niemand“, sagt Markus Birklbauer, einer der Anrainer.

Verkehrsprobleme in der Siedlung

Zusätzlich zur gesperrten Brücke kommen derzeit mehrere Baustellen in der Siedlung hinzu. Durch die regelmäßige Anlieferung von Baumaterialien kommt es immer wieder zu Blockaden auf der Oberen Hafnerzeile. „Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn einmal ein Notfall eintritt und ein Einsatzfahrzeug nicht zufahren kann“, so Birklbauer.

„Nur vertröstet und hingehalten“

„Wir wissen, dass die finanzielle Lage der Gemeinde angespannt ist – das wird uns regelmäßig gesagt. Aber irgendwann ist es genug. Wir werden nur vertröstet. Würde einer der Entscheidungsträger hier wohnen, wäre das Problem vermutlich längst gelöst.“ Die Anrainer fordern nun von der Stadtpolitik endlich konkrete Schritte und verbindliche Zeitpläne. Denn für sie ist klar: Zwei Jahre ohne Lösung sind zwei Jahre zu viel.

Reaktionen aus der Stadtgemeinde

Infrastrukturstadtrat Rainer Widmann sagt dazu: „Ich verstehe vollkommen das Ärgernis der Betroffenen über die Verzögerung der Neuerrichtung. Auch für Sicherheitsaspekte (Blaulicht), die Müllabfuhr, die Schneeräumung etc. ist die Brücke notwendig. Die Wiesmühlbrücke habe ich als Infrastrukturstadtrat daher als Erstes und wichtigstes neues Straßenneubauprojekt nach Bekanntwerden des Schadens gereiht. Das hat auch der Infrastrukturausschuss einstimmig so beschlossen. Es liegen alle notwendigen Planungen, Genehmigungen und auch die Zusage der Mithilfe des Landes vor. Was dafür fehlt, ist das Geld der Gemeinde  (rd. 120.000 Euro) aufgrund der schwierigen finanziellen Lage. Deshalb steht seit zwei Jahren im Gemeindebudget kein Geld für Straßen- bzw. Brückenneubauten bereit. Sobald der Gemeinderat Geld dafür im Budget hat, wird sie gebaut. Je früher, umso besser!“

„Die Wiesmühl-Brücke ist seit Jahren in einem desolaten Zustand – jetzt braucht es endlich Bewegung. Die Anrainer haben Bgm. Gratzl bereits vor vielen Monaten eine Unterschriftenliste überreicht, um auf die Dringlichkeit des Ausbaues hinzuweisen. Auch wir von der ÖVP Freistadt haben die Wichtigkeit immer wieder im Gemeinderat und darüber hinaus thematisiert. Freistadt erhält bis 2028 insgesamt 1.110.096 Euro aus dem kommunalen Investitionsprogramm (KIP) des Bundes. Rund 500.000 Euro davon sind bereits für das Kinderbetreuungszentrum Zemannstraße und Fernwärmeanschlüsse verplant. Die restlichen Mittel könnten nun gezielt zur Sanierung der Wiesmühl-Brücke eingesetzt werden“, sagt Vizebürgermeisterin Johanna Jachs.

 

„Da ein ein Lösungsvorschlag für die Wiesmühlbrücke aus dem Bürgermeisterbüro weiter auf sich warten lässt, schlagen wir nun vor, dass die noch offenen Finanzierungskosten von rund 110.000 Euro aus den verbleibenden KIP-Mitteln gedeckt werden können. Durch die neuen Regelungen ist keine 50-prozentige Kofinanzierung durch die Gemeinde mehr notwendig – das ist eine große Erleichterung“, so Jachs. Und weiter: „Es ist ein wichtiges Signal, dass der Bund diese Mittel den Gemeinden antragslos und unbürokratisch zur Verfügung stellt. Damit können wir in dringend notwendige Infrastruktur investieren und die Lebensqualität vor Ort sichern.“

 


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