BEZIRK GMÜND. Die Ölheizung ist der größte Klimakiller im Haushalt. Deshalb will die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (eNu) gemeinsam mit dem Land Niederösterreich zum Ausstieg aus dieser Heizform bewegen.
In einer Pilotinitiative testet die eNu mit den Gemeinden Bad Großpertholz, Großschönau, Moorbad Harbach, St. Martin, Unserfrau-Altweitra und Weitra als Klima- und Energiemodellregion Lainsitztal samt den e5-Gemeinden Allhartsberg, Bisamberg und Großschönau, wie das am besten möglich ist.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) unterstrich dabei seine Forderung nach der Verlängerung des „Raus aus dem Öl“-Bonus des Bundes.
Beim Austausch oder Neueinbau einer Heizung lohnt es sich, in die Zukunft zu denken. Dazu appelliert Pernkopf auch an die Bundesregierung: „Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat vor wenigen Monaten einen „Raus aus dem Öl-Bonus“ aufgelegt, damit sollen möglichst viele klimaverpestende Ölkessel durch neue, umweltfreundliche Pellets- und Holzöfen ersetzt werden. Die Förderung hat 5.000 Euro ausgemacht, dazu hat das Land Niederösterreich als Klima-Vorreiter noch einmal 3.000 Euro draufgelegt. Die Förderung wurde bisher schon sehr gut angenommen, doch plötzlich hat der Bund sie am 18. Juni eingestellt. Klimaschutz braucht eine nationale Kraftanstrengung. Der Austausch von schmutzigen Ölkesseln bringt sofort etwas für die Umwelt und den Klimaschutz. Außerdem ist es hilfreich für unsere Forstwirte, wenn statt Öl-Importen aus Russland oder Saudi-Arabien heimisches Holz zur Energiegewinnung verwendet wird.“
Kostenlose Beratung
Mithilfe intensiver Beratungsgespräche und eines „Rundum-Sorglos-Pakets“ soll den betroffenen Bürgern der Umstieg auf Pellets oder Wärmepumpe möglichst einfach gemacht werden. Vor allem ältere oder einkommensschwache Haushalte schrecken vor dem organisatorischen und finanziellen Aufwand, der mit einem Wechsel des Heizungssystems verbunden ist, oft zurück. Neu geschaffene „Erneuerbare-Wärme-Coaches“ stehen bei der komplexen Entscheidung kostenlos zur Seite und bieten Unterstützung für den Wechsel auf ein erneuerbares Heizsystem. Diese Berater unterstützen die Haushalte von der Analyse der Situation vor Ort, über die Empfehlung eines erneuerbaren Heizsystems bis zur Beratung über Finanzierungsmöglichkeiten, Firmen zur Öltankentsorgung und erklären die Angebote der Installateure.
Rabatte als Entscheidungshilfe
Ergänzend zu den Landes-Förderungen werden im Rundum-Sorglos-Paket spezielle Rabatte des Wärmepumpen- sowie Pelletsverbands, sowie neue Kredit- und Contracting-Möglichkeiten angeboten. Barrieren, die bei den Haushalten bisher oft zum Verbleib in der Ölheizung trotz der damit verbundenen hohen Kosten geführt haben, sollen dadurch beseitigt werden.
Zielsetzung: Ölfrei
„Die in den Pilotgemeinden in den kommenden drei Jahren gemachten Erfahrungen sollen in weiterer Folge in ein neues Standardservice für alle niederösterreichischen Haushalte, die noch mit Öl heizen, einfließen. Dies wird ein wichtiger Beitrag sein, um das Ziel eines ölheizungsfreien Niederösterreichs zu erreichen“, unterstreicht Herbert Greisberger, Geschäftsführer der eNu.
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