Alte Tradition der Solidarität
GOSAU. Mit über tausend Mitgliedern ist die Hilfsgemeinschaft Eisenhand der zahlenmäßig größte Verein von Gosau. Ziel der über 125 Jahre alten Einrichtung ist die finanzielle Unterstützung in den traurigsten Momenten des Lebens.
Die Hilfsgemeinschaft Eisenhand wurde 1895 vom Schmied Gottfried Tiefenbacher als Witwen- und Waisenunterstützungsverein gegründet. In der damals ärmlichen Dorfgemeinschaft bedeutete der Tod eines nahen Angehörigen meist auch große finanzielle Not. Doch auch heute ist die schnelle und unbürokratische Hilfe eine willkommene Unterstützung im Trauerfall.
Mitglied werden kann jeder in Gosau ab dem 14. Lebensjahr. Je nach Anzahl der Todesfälle wird drei- bis viermal pro Jahr ein Beitrag von sieben Euro eingehoben - also 21 bzw. 28 Euro pro Jahr. Nach 40 Beitragsjahren ist man zahlungsbefreit.
„Einholer“ sorgen für persönlichen Kontakt
Das Kassieren wird in der Hilfsgemeinschaft Eisenhand seit jeher von so genannten „Einholern“ besorgt, die persönlich von Haus zu Haus gehen. Dabei ergeben sich so manch nette Begegnungen und interessante Gespräche. Gosau ist dazu in acht „Viertel“ eingeteilt. Mitglieder, die aus Gosau weggezogen sind, können auch mit Zahlschein oder Abbucher zahlen.
Einmaliger Verein im Salzkammergut
Dieser einmalige Verein im Weltkulturerbe Salzkammergut kann sicher als „Gosinger Kulturerbe“ bezeichnet werden. Es sollte Jung und Alt eine Ehre sein, diese alte Tradition weiterzuführen, sodass der über 125 Jahre gepflegte Solidaritätsgedanke weiterlebt, sind die Mitglieder überzeugt.
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