Gmunden setzt mit Schwammstadt-Projekt auf klimaangepasste Stadtentwicklung
GMUNDEN. Am sogenannten Kastanienplatzl an der Herakhstraße setzt Gmunden ein Zeichen für klimagerechte Stadtgestaltung. Wo früher ein vollständig versiegelter Parkplatz war, sorgt nun eine begrünte Fläche mit sechs neu gepflanzten Bäumen für kühlere Luft, natürliche Regenwasserversickerung und mehr Aufenthaltsqualität.
Umweltlandesrat Stefan Kaineder, Bürgermeister Stefan Krapf, Vizebürgermeisterin Uli Feichtinger und Projektplaner Gregor Mader eröffneten die neue Anlage. Mit dem Schwammstadt-Prinzip verfolgt Gmunden dabei eine Strategie, die Wasser zurück in den Boden bringt und gleichzeitig die Kanalisation entlastet.
Regenwassermanagement als Schlüssel zur Klimaanpassung
Kernstück der neuen Gestaltung ist das Schwammstadt-Konzept: Statt Regenwasser über die Kanalisation abzuleiten, wird es direkt im Boden gespeichert. Der Unterbau unter Gehwegen und Straßen bietet Raum für die Wurzeln der Bäume, wodurch diese besser mit Wasser versorgt werden. Durch Verdunstung und Schatten leisten die Bäume einen spürbaren Beitrag zur Abkühlung in Hitzeperioden.
Sechs klimaresiliente Baumarten, darunter Ulmen und Feldahorne, wurden gepflanzt. Versickerungsfähige Beläge und begrünte Stellflächen ergänzen das Konzept. Zusätzlich sorgt eine Wiesenansaat für pflegeleichte und naturnahe Gestaltung.
Stadtumbau mit Vorbildcharakter
Landesrat Kaineder betonte bei der Eröffnung: „Weniger Asphalt, mehr Leben – so machen wir unsere Städte zukunftsfähig.“ Auch Bürgermeister Krapf sieht in dem Projekt ein wichtiges Signal: „Mit unserer Klimastrategie übernehmen wir Verantwortung – das Kastanienplatzl zeigt, dass Klimaanpassung konkret und sichtbar wird.“ Vizebürgermeisterin Feichtinger hob hervor, dass die Maßnahme gleichzeitig den Kanal entlaste, die Bäume stärke und den Menschen Kühlung biete.
Mit der Umgestaltung des Kastanienplatzls verfolgt Gmunden das Ziel, Stadtentwicklung nachhaltiger und an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst zu gestalten. Das Projekt soll künftig auch auf weitere Flächen im Stadtgebiet übertragen werden.
Das Projekt wurde mit Mitteln aus der Entsiegelungsförderung des Landes Oberösterreich unterstützt.
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