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Asphaltmischwerk in Haag ruft Bürgerinitiative auf den Plan

Gertrude Paltinger, BSc, 03.10.2023 19:00

HAAG. Das seit 40 Jahren bestehende Asphaltmischwerk in der Gemeinde, das seit gut zehn Jahren im Besitz der Firma Felbermayr ist, erhitzt die Gemüter. Eine Bürgerinitiative und die Grünen sprechen von vielen Jahren mit einer enormen Geruchs- und Schmutzbelastung. Felbermayr betont, sich an die Richtlinien zu halten und plant für nächstes Jahr einen Neubau.

Das Asphaltmischwerk in Haag gibt es seit 40 Jahren, nun steht es in der Kritik. (Foto: Tips)
Das Asphaltmischwerk in Haag gibt es seit 40 Jahren, nun steht es in der Kritik. (Foto: Tips)

Die Geruchsbelästigung im Umkreis des Asphaltmischwerkes der Firma Felbermayr sei enorm, erklärt Sabine Viehböck von der Bürgerinitiative Lebensraum Haag. Sie kann von Anrainern berichten, die keine Fenster mehr öffnen können, am liebsten weglaufen würden und sogar tränende Augen bekommen. Die zusätzliche Verschmutzung äußert sich in Form von schwarzen Punkten auf Pflastersteinen, Plexiglas-Flächen und auf Obst. Ein privat finanziertes Gutachten hätte Reste von Asphalt und Kunststoff in den Schmutzpartikeln festgestellt. Woher der Schmutz kommt wird vermutet, der Beweis fehle aber noch, fügt die Sprecherin der Bürgerinitiative hinzu.

Richtlinien eingehalten

Laut der Firma Felbermayr entspricht die Anlage aber den Richtlinien. „Wir sind seit vielen Jahren am Standort und haben die Sorgen der Anrainer immer ernst genommen“, erklärt Stefan Hielle, Geschäftsführer von Felbermayr Bau. Das Bau- und Fuhrunternehmen mit Sitz in Wels hätte zuletzt erst vor zwei Jahren Adaptierungen am Standort Haag vorgenommen, erklärt Hielle.

Die bestehende Anlage entspreche den Richtlinien, trotzdem mache man sich im Sinne des Klimaschutzes Gedanken über Verbesserungen.

Neubau in Planung

Deshalb möchte die Firma Felbermayr die Anlage durch eine neue ersetzen. Zehn Millionen Euro sollen investiert werden. Durch die neue, moderne Anlage würden deutlich weniger Emissionen entstehen. Außerdem sei man dann in der Lage zwischen 95 und 100 Prozent Asphalt zu recyceln, erklärt Hielle. Auch hängen viele Arbeitsplätze an dem Werk.

Zu den Emissionen erklärt der Firmenvertreter, dass die bisherigen Messungen keine Auffälligkeiten gezeigt hätten. „Wir haben in der Vergangenheit immer versucht Abhilfe zu schaffen. Jetzt wird alles zum politischen Spiel“, fügt Hielle hinzu. Geplant ist seitens Felbermayr, den Neubau des Werkes 2024 umsetzen zu können.

Aber auch den Neubau sieht die Bürgerinitiative kritisch weil die Gesetzeslage gegenüber dem Altbau unverändert ist, begründet Viehböck.

Grüne befassen nun den Landtag damit

Von der Grünen Umweltsprecherin Anne-Sophie Bauer wird die Sache nun an den Landtag herangetragen. Konkret möchten die Grünen von Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner wissen, was bei der bestehenden Anlage in den letzten 18 Jahren kontrolliert worden ist. Alle fünf Jahre hätte nämlich laut Vorgabe eine Staubmessung durchgeführt werden sollen. Laut Umweltinformationsgesetz hätten die Ergebnisse auch bekannt gegeben werden müssen, was nicht passiert ist, kritisiert Viehböck.

„Vielen Bewohnern von Haag reichts. Sie haben genug von den Verschmutzungen durch das dortige Asphaltmischwerk. Sie haben die Nase voll vom alltäglichen Gestank. Seit Jahren sind die Anrainer dieser Belastung ausgesetzt und seit Jahren kämpfen sie dagegen an. Wir Grüne stehen an der Seite der Betroffenen und bringen diesen Fall nun in den Landtag“, erklärt die Grüne Umweltsprecherin.

Aus dem Büro von Landesrat Markus Achleitner heißt es, dass das Thema am Donnerstag, 5. Oktober in der Sitzung des Landtages behandelt wird, erst dann wird er eine Stellungnahme dazu abgeben.

Luftmessungen werden durchgeführt

Der Bürgermeister von Haag, Konrad Binder, befand sich zu Redaktionsschluss in Urlaub und war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Amtsleiter Markus Zelzer erklärt, dass derzeit Luftmessungen durchgeführt würden. Kommen soll auch der Luftmesscontainer des Landes. Dadurch will man klären, woher die Geruchsbelästigung und Schmutzbelastung tatsächlich kommt. „Wir versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden“, verspricht Zelzer.

Zu den Entwicklungen und zur Stellungnahme des Landesrates ist weiterhin auf www.tips.at zu lesen.


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