Furthmühle Pram: Eintauchen in das Müllerhandwerk von einst
PRAM. Das Museum Furthmühle startet in die neue Saison. Das Haus ist ein Museum für Technik, die Entwicklung der Energiegewinnung und das Müllerhandwerk. Hier können große und kleine Gäste aber auch selbst Hand anlegen, den Bauernmarkt besuchen, feiern und Kunst genießen.
Die Furthmühle in Pram war über Jahrhunderte ein stattlicher Betrieb in der Region - eine Mühle mit einem angeschlossenen Sägewerk und eine Landwirtschaft. Sie war ein bedeutender Arbeitgeber und einst haben 150 Landwirte aus 12 Gemeinden ihr Getreide in die Furthmühle geliefert. „Fast jede Familie in Pram und Umgebung hatte irgendetwas mit der Mühle zu tun“, erzählt die Obfrau des Kulturvereines Furthmühle Rosemarie Meingaßner, dass einst ihre Großmutter zum „Kraut treten“ in die Furthmühle kam. Nachdem die Mühle 1898 abgebrannt war, wurde sie von der damaligen Besitzerin auch wieder aufgebaut. Die um 1900 modernste Mühlentechnik wurde eingebaut. Diese konnte bis heute erhalten werden.
Stillgelegt wurde die Mühle 1964, 1970 auch das Sägewerk. 1991 kaufte die Gemeinde Pram die Furthmühle von den Erben der letzten Mühlenbetreiberin. Damals war man sich aber keineswegs einig was damit geschehen sollte.
Es gab viele Stimmen in der Gemeinde, die wollten, dass die Mühle abgerissen wird um Platz für Neubauten zu schaffen, erzählt der ehemalige Vizebürgermeister und heute Museumsführer Alois Wimmesberger von den Anfängen. Ein Kulturverein rund um den 2022 verstorbenen Meinrad Mayrhofer hat sich damals gebildet und in jahrelanger Arbeit wurde ein Museum aus der Furthmühle gemacht - und was für eines.
Mühle über drei Stockwerke
Heute ist die Furthmühle ein Kulturgut von unschätzbarem Wert. Den Schwerpunkt im Museum hat man auf die Technik, die Energiegewinnung von früher, die unterschiedlichen Motoren, dem Müllergewerbe, dem Säge-Handwerk und den Mehlsorten gelegt. „Es ist ein technisches Museum, dass es in der Größenordnung in der Region nicht gibt“, erzählt Meingaßner. Immerhin geht die Mühle über drei Stockwerke.
Der Verein, der rund 160 Mitglieder hat, kümmert sich nachwievor um die Furthmühle. Rund 100 Personen halten den Betrieb am Laufen, kümmern sich um die Instandhaltung der technischen Anlagen und die Pflege des 5.000 Quadratmeter großen Areals, machen Führungen im Museum, kümmern sich um die im Haus stattfindenden Veranstaltungen oder machen Workshops für Kinder.
Museumsbetrieb, Workshops und Veranstaltungen
An 30 Sonn- und Feiertagen im Jahr (Mai bis Oktober) herrscht Museumsbetrieb, auf Anfrage öffnet man auch an anderen Tagen. Zugänglich ist die Furthmühle aber das ganze Jahr über. 600 Kindern im Jahr wird in Workshops, wie zum Beispiel „Vom Korn zum Brot“, das Handwerk nähergebracht. Dabei dürfen die Kinder selbst Getreide zu Mehl vermahlen, backen Weckerl und können die Mühle und das Sägewerk mit allen Sinnen erleben. „Wir möchten den Kindern den Zugang zu frischen Lebensmitteln ermöglichen“, beschreiben Meingaßner und Wimmesberger die Hintergrundidee.
Abseits der Workshops und Führungen wird die Furthmühle mit Leben in Form von Konzerten und Bildender Kunst gefüllt. Durch Meinrad Mayrhofer hatte die Bildende Kunst schon immer einen festen Platz im Haus, fügt die Obfrau hinzu. Außerdem nutzen viele Menschen das Haus für ihre Feiern, sogar Hochzeiten hat man hier. Firmen halten gern ihre Firmenveranstaltungen ab.
Die Veranstaltungs-Highlights heuer sind:
- die Vernissage am 27. April. Der Künstler Norbert Strassl aus Waldzell zeigt seine Werke zu seinem 70er. Auch befreundete Künstler sind dabei.
- der Frühlingsstart im Museum am 1. Mai
- der Familientag am 19. Mai. Von 13 bis 17 Uhr gibt es Vorführungen in der Mühle, im Venezianer-Sägewerk und im Motoren- und Dampferhaus. Man kann Zelten backen, die Holzwerkstatt besuchen oder den Mühlenbach bei einer Wanderung erleben.
- der Kunst.Kennen.Lernen-Tag. Jeden dritten Sonntag im Monat kann man Künstlern bei der Arbeit zusehen.
- Blues & Wein am 29. Mai. Johnny Falter, Gerhard Vorauer und Simon Gramberger erfreuen das Publikum mit Interpretationen von Bluesklassikern und eigenen Songs. Dazu gibt es erlesene Weine.
- die beliebten Bauernmärkte, die finden am 6. April, 4. Mai, 1. Juni und 6. Juli statt
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