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Analyse ergab: Luisenhöhe in Haag kann wirtschaftlich geführt werden

Gertrude Paltinger, BSc, 04.06.2024 19:00

HAAG. Wo sich der Tourismus in der Marktgemeinde Haag am Hausruck und die Gemeinde selbst hinbewegen sollen, das hat man in den letzten Monaten mit einem Lebensraum- und Tourismuskonzept ausgearbeitet. Teil des Konzeptes ist auch die Zukunft der Luisenhöhe. Nach Einschätzung der Experten könnte sie sehr wohl wirtschaftlich geführt werden.

Haag hat neben dem "steilsten" Marktplatz noch weitere Attraktionen zu bieten. Die Bevölkerung war aufgerufen, sich über die Zukunft der Tourismusgemeinde zu äußern. (Foto: GePaltinger)

Das Tourismus- und Lebensraum-Konzept hat die Gemeinde Haag im Herbst in Auftrag gegeben. Mit Kohl & Partner hat man dafür einen Experten gefunden. Es gab eine Online-Umfrage mit 437 Rückmeldungen aus der Bevölkerung, vier Erhebungsworkshops und eine Lebensraumwerkstatt. Als Leader-Projekt wurden die Kosten für das Konzept zu 60 Prozent gefördert.

Aus den Wünschen und Anliegen der Bevölkerung und aus seiner Fachexpertise heraus, hat Kohl & Partner schließlich Empfehlungen abgeleitet. Im Rahmen einer Veranstaltung wurde das Konzept nun präsentiert.

Luisenhöhe ist das emotionalste Handlungsfeld

Das erarbeitete Konzept enthält Einschätzungen und Empfehlungen für die Zukunft der Luisenhöhe, aber nicht nur. Ergeben haben sich vier weitere Handlungsfelder: die Aktiv- und Freizeitangebote, die Belebung des Marktplatzes und die Ortsbildgestaltung, Verkehr und Mobilität und das Gemeinschaftsleben. Die Luisenhöhe mit der Sommerrodelbahn, der Erlebnisbahn, dem Weg der Sinne, dem Hochseilpark, dem Gasthaus und der Aussichtsplattform ist aber der wohl mit den meisten Emotionen behaftete Bereich.

Nach dem Konkurs des früheren Betreibers, der Erlebnisberg Luisenhöhe GmbH, 2020 steht die Anlage nämlich still. Die Gemeinde entschied sich nach dem Konkurs zum Kauf der Immobilien, um eine Zerschlagung zu verhindern. Seither hat sich an der Lage wenig verändert. Die Waldschenke hat aber wieder einen Pächter.

Einig ist man sich indes: Die Luisenhöhe mit der Sommerrodelbahn, der Aussichtsplattform und dem Gasthaus seien sehr bedeutend für die gesamte Region und den Leuten wichtig. Mit seinen Problemen fühlt sich Bürgermeister Konrad Binder (ÖVP) allerdings allein gelassen.

Empfehlung der Experten

Mit dem neuen Konzept soll nun Bewegung in die Sache kommen. Spätestens im Frühherbst soll das Ergebnis des Konzeptes Thema im Gemeinderat sein.

Die Einschätzung aus fachtouristischer Sicht lautet, dass die Luisenhöhe sehr wohl wirtschaftlich positiv geführt werden könnte. Es müsse dafür aber ein überzeugender Betreiber gefunden werden, der das Angebot unternehmerisch weiterentwickelt. Daher solle noch ein letzter Versuch unternommen werden, einen Betreiber oder ein Organisationsmodell zu finden.

Aber genau darin liege die Schwierigkeit. Der Betrieb einer Seilbahn brauche Fachpersonal, auch das ist nicht leicht zu finden oder müsse ausgebildet werden, wie Bürgermeister Konrad Binder (ÖVP) erklärt. Die Gemeinde sieht sich selbst aber nicht als Seilbahnbetreiber. Die Rückkehr zu einem Sessellift ist auch keine Option, wie der Bürgermeister erklärt.

Als Nächstes muss zum Konzept von Kohl & Partner ein Beschluss im Gemeinderat erfolgen. Sollte man keinen Betreiber finden, wird man die Anlage 2025 wohl abreißen, auch wenn das ein „drastischer Schritt und die Vernichtung von Volksvermögen wäre“, wie Binder meint.

Vier weitere Handlungsfelder

Generell wird die Lebensqualität in Haag von der Bevölkerung als hoch bewertet, das Freizeit-, Sport-, Kultur- und Bildungsangebot sei gut. Als sehr positiv wird zum Beispiel der Geh- und Radweg „Haager Lies“ wahrgenommen. Damit sieht sich der Bürgermeister bei vielen Bemühungen der letzten Jahre bestätigt.

Als Schwäche werden der Leerstand im Ortszentrum und die Schließung von Gastronomiebetrieben gesehen. Junge sollten mehr ins Ortsleben integriert werden.


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