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Die Wirtschaft atmet auf: Erste Geschäfte öffnen wieder

Sabrina Lang, 14.04.2020 17:43

GRIESKIRCHEN/EFERDING. Ein leichtes Aufatmen ging wohl durch den Wirtschaftssektor als die Bundesregierung die Lockerungen der Maßnahmen gegen das Corona-Virus bekannt gab. Fast einen Monat, seit 16. März, mussten Geschäfte, die nicht fürs tägliche Leben gebraucht werden, ihre Pforten geschlossen halten. Einige von ihnen dürfen seit 14. April wieder einen Schritt in Richtung Normalität wagen.

Ab 14. April dürfen wieder die ersten Geschäfte öffnen.  Foto: Wodicka
Ab 14. April dürfen wieder die ersten Geschäfte öffnen. Foto: Wodicka

Es war ein Schock für die heimische Wirtschaft - von einem Tag auf den anderen brach für viele Unternehmen in der Region Grieskirchen/Eferding die Existenzgrundlage weg, Doch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus machten die Schritte der Regierung notwendig, mit dem Ergebnis, dass sich aufgrund der guten Entwicklung der Krankheitsfälle wieder erste Lockerungen ergeben.

Ein Kunde pro 20 Quadratmeter

Seit 14. April können kleine Geschäftslokale und Handwerksbetriebe wieder öffnen, wenn sie maximal 400 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen, maximal einen Kunden pro 20 Quadratmeter ins Geschäft lassen und dies durch eine Einlasskontrolle sicherstellen. Kunden sowie Mitarbeiter müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen und die Möglichkeit zum Desinfizieren muss sichergestellt werden. Bau- und Gartenmärkte können auch ab 14. April aufsperren unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche. Ab 1. Mai können voraussichtlich alle Geschäfte für den Verkauf von Waren sowie Friseure unter strengen Auflagen öffnen. Alle anderen Dienstleistungsbereiche inklusive Hotels und Gastronomie werden bis Ende April evaluiert mit dem Ziel ab Mitte Mai eine stufenweise Öffnung zu ermöglichen.

„Wichtiges Signal“

Der Grieskirchner Wirtschaftskammer-Obmann Günther Baschinger begrüßt die schrittweise Lockerung. Natürlich müsse laut Baschinger jetzt auch deutlich kommuniziert werden, dass die Ausgangsbeschränkungen genau definiert werden und dass die Menschen jetzt auch rausgehen dürfen um sich eine Hose oder Geschirr zu kaufen, meint Baschinger. „Ich sehe es sehr positiv, weil die Leute, die in Kurzarbeit sind ja wieder arbeiten wollen. Und nur mit der Wirtschaft läuft auch das Sozialsystem weiter“. Es sei ein wichtiges Signal, damit ein Licht am Ende des Tunnels gesehen wird. Natürlich sei es im Gegenzug für die Gastronomie noch eine lange Durststrecke bis sie voraussichtlich Mitte Mai wieder öffnen dürfen, aber, so Baschinger: „Gesundheit ist wichtig. Man muss jetzt behutsam vorgehen aber die Richtung stimmt“.

Das sagen die Wirtschaftstreibenden

Tips hat sich bei einigen jener Geschäftsleute umgehört, die wieder öffnen dürfen. Die Erleichterung war deutlich spürbar. „Mich freut es, dass es wieder in Richtung Normaliät geht. Jetzt versuchen wir wieder die Situation im sozialen und geschäftlichen leben vor der Corona-Krise herzustellen. Ich denke in ein bis zwei Monaten ist das Leben wieder normal“, erklärt Christian Hohensinner vom Modehaus Hohensinner in Grieskirchen. In den vier Wochen hatte er zum Teil 100 Prozent Umsatzeinbußen zu verbuchen. Teilweise überbrückte Hohensinner den Rückgang mit Gutscheinverkauf. Neben den Schutzvorkehrungen will der Modehändler seinen Kundinnen anbieten, sich die Ware im Geschäft aussuchen zu können und dann in Ruhe zu Hause und ohne Risiko anzuprobieren.

Hauptgeschäft im April

Der Frühling ist für Gärtner und Blumengeschäfte wie jenes von Peter und Franz Maier von der Gärtnerei Maier in Gaspoltshofen und dem Floradies in Schlüßlberg die Hauptgeschäftszeit. „Wir hatten Frühlingsblüher in den Geschäften, die jetzt natürlich nicht mehr verkäuflich sind“, erklärt Peter Maier. Die Zeit der Schließung überbrückte man mit einem Selbstbedienungsservice vor den Geschäften. „Wir sind aber guter Dinge, dass wir eine Chance haben. Der April ist die Hauptpflanzzeit im Garten“. Im Geschäft werde penibel auf die Sicherheitsvorkehrungen geachtet. „Man ist als Betrieb angehalten, mit so wenig Kontakt wie möglich das Geschäft zu führen. Bei uns sind die Kunden natürlich Beratung gewohnt“, meint Maier.

Notbetrieb gab es beim Optiker

Bei Optiker Aigner gab es seit der Schließung immer einen Notbetrieb für Brillenschäden oder für Hörgeräte. Mit eingeschränkten Öffnungszeiten geht es am 14. April wieder los. Viele Mitarbeiter sind noch in Kurzarbeit, laut Chef Andreas Aigner müsse man erst sehen, wie man zurecht komme. In den vier Wochen musste man beim Optiker mit 60 Prozent Umsatzrückgang rechnen. „Wir hatten nur Servicetätigkeiten angeboten“, so Aigner.

Wirtschaft als Motor

„Wir hatten ein sehr gutes Gefühl, als wir gehört haben, dass wir wieder aufsperren dürfen. Es war Dankbarkeit und auch Ehrfurcht. Wirtschaft ist der Motor der Gesellschaft, aber Gesundheit ist noch wichtiger“, sagt Manfred Leidinger von Palazzo Shoes in Eferding. In der Überbrückungszeit habe man im Betrieb die die Auslagen neu gestaltet, die Buchhaltung gemacht und erste Planungen für Werbung erledigt. Im Schuhgeschäft wird man mit Handschuhen und Mundschutz die Sicherheitsvorkehrungen einhalten und darauf achten, dass man den Kunden mit dem nötigen Taktgefühl begegnet.

„Sicher nicht einfach“

Auch Klaus Schwandl, der in Eferding einen Goldschmiedebetrieb führt, nimmt die Meldung von der Wiederöffnung positiv auf. „Es wird aber auch sicher nicht so einfach werden“, so Schwandl. Er hat sein Geschäft bisher als ruhend gemeldet und meldet es mit Beginn der Eröffnung wieder an. Im Geschäft wird Schwandl darauf achten, zu reinigen und zu desinfizieren und zu schauen, dass nicht zu viele Leute hereinkommen.

Welche Betriebe haben geöffnet? Wie sieht es mit den Öffnungszeiten aus? Unternehmen können sich ganz unkompliziert auf

www.kaufein-daheim.at

eintragen.


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