Diskussion über Schranken bei Bahnübergängen nach Unfalltod
WAIZENKIRCHEN. Zu einem tödlichen Verkehrsunfall kam es am vergangenen Wochenende in Waizenkirchen bei einem Bahnübergang (Tips berichtete). Tips hat bei Bürgermeister Fabian Grüneis (VP) und beim Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner nachgefragt, ob aufgrund dieses tragischen Ereignisses weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit angedacht sind.
Ein 15-jähriges Mädchen wollte mit einem Moped in der Ortschaft Manzing den unbeschrankten Bahnübergang überqueren, bevor sie von einem Zug erfasst wurde und starb.Viele stellen sich nun die Frage, ob die Stopptafel dort zu wenig sei und warum kein Schranken errichtet wird.
Bürgermeister Fabian Grüneis verspricht gemäß Eisenbahnkreuzungsverordnung eine Eisenbahnkreuzung nach der anderen in ganz Waizenkirchen durchzugehen und überprüfen zu lassen. Diese Überprüfung laufe bereits seit längerem, so habe man in den letzten Jahren Kreuzungen renoviert oder zur Gänze aufgelassen, blickt Grüneis zurück. In Waizenkirchen gibt es insgesamt 30 Bahnübergänge, 14 davon sind öffentlich und fallen daher in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde.
Doch die Kreuzungen mit höheren Sicherheitsvorkehrungen wie einem Schranken auszustatten, sei mit hohen Kosten verbunden, so Grüneis. Und: Die Kosten müssen 50/50 zwischen der Gemeinde und dem Eisenbahnunternehmen aufgeteilt werden. Aus diesem Grund seien nur ein bis zwei Eisenbahnkreuzungen pro Jahr möglich, erklärt der ÖVP-Bürgermeister. Kleines Detail am Rande: Die technische Sicherung eines Bahnüberganges koste laut Grüneis 500.000 Euro.
Wegeverbindungen als Problem
Das Büro des Verkehrs-Landesrates Günther Steinkellner führt neben den hohen Kosten als häufiges Hindernis für höhere technische Sicherheitsstandards bei Bahnübergängen die Bedingungen vor Ort als Problem an. Denn dadurch könne man viele Bahnübergänge nicht auflassen, schließlich würden dadurch häufig Wegeverbindungen zerstört.
„Besondere Vorsicht“
Die konkret betroffene Kreuzungsstelle des tragischen Unfalls sei laut dem Vizebürgermeister Andreas Auinger zwar grundsätzlich sehr gut einsehbar und habe sehr große Sichtweiten, aber „aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung der angrenzenden Felder durch den Maisanbau und dessen fortgeschrittener Höhe ist die Sichtweite derzeit aber leider doch sehr eingeschränkt und bedarf daher besonderer Vorsicht“, betont der Waizenkirchner Vizebürgermeister von der ÖVP.
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