Eröffnungsfeier des Bezirksgerichts Haag mit promintenter Beteiligung
STADT HAAG. Zur feierliche Eröffnung des Gebäudes des Bezirksgerichts kamen zahlreiche Prominente. Darunter der ehemalige Justizminister Wolfgang Brandstetter.
STADT HAAG. Dass das Gebäudes des Bezirksgerichts in Haag so aussieht, wie es am Freitag eröffnet wurde, war nicht von Anfang an geklärt. Denn im Zuge der Bezirksgerichtszusammenlegungswelle war schon ausgemachte Sache, dass das Bezirksgericht nach Amstetten wandern werde. Als Lukas Michlmayr (ÖVP) 2015 Bürgermeister wurde, stand er vor der Aufgabe, das nun verbleibende Gebäude zu verwerten. In einer Gesprächsrunde wuchs die Idee, es noch einmal zu probieren und Bezirksgericht wieder nach Haag zu holen. Viele Berater erkärten Michlmayr, dass das ein Ding der Unmöglichkeit sei.
Zahlen sprachen für Haag
Trotzdem sammelte ein Team um Michlmayr alle Daten, Fakten und Zahlen, die untermauerten, dass der Standort Haag weniger Kosten verursachen würde als eine Zusammenlegung. Vor allem zwei Personen galt es zu überzeugen: den damaligen Landeshauptmann Erwin Pröll und den damaligen Justizminister Wolfgan Brandstetter, einem gebürtigen Haager. Bei letzterem rannte er offene Türen ein: Denn bereits 2014 hatte Brandstetter einen Zusammenlegungsstopp verfügt, als die Beträge sah, die die Zusammenlegung kosten würde. Mit diesem Stop kam er auch dem Rechnungshof zuvor.
Und bald war es fix: Haag bekommt sein Gericht zurück. Da das Gebäude allerdings viel mehr Platz bietet als das Gericht braucht, galt es weitere Mieter zu finden. Einer ist die Polizei. Der damalige Innenminister Wolfgang Sobotka hatte einst den Polizeiposten Haag besucht und kritisiert, dass dieser nicht einmal einen ordentlichen Haupteingang habe und nicht barreirefrei sei. So wurde die Übersiedlung der Polizei ins Gerichtsgebäude fixiert. Da noch weiterer Platz frei war sind nun eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft Amstetten, die Tagesbetreuung für Kleinstkinder „Das Mäuseloch“, der Geometer Gerhard Lubowski ZT GesmbH, das Architekturbüro Baumeister Erwin Hackl, die Praxis Mag. Göldner und eine Expositur der Sonderschule Haag eingezogen.
Damit ist das Haus zur Gänze vermietet und Michlmayr geht davon aus, dass Haag in 15 Jahren schuldenfrei sein werde.
Buchtipp
Wer sich für die wechselvolle Geschichte des Bezirksgerichts Haag im Detail interssiert und Fotos aus allen Epochen sehen will, dem sei das Buch „Justiz und Polizei unter einem Dach.Ein Projekt von Bund, Land und Gemeinde zur Ortskernbelebung“ von Gerhard Obermayr empfohlen. Dieses ist am Gemeindeamt Haag erhältlich und kostet zehn Euro.
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