Auf den Öko-Inseln der önj Haslach wächst die einzige Lorbeer-Weide Oberösterreichs
BEZIRK ROHRBACH. In Oberösterreich gilt sie eigentlich als ausgestorben – und dennoch wächst auf den Öko-Inseln der Naturschutzjugend Haslach ein Exemplar der Lorbeer-Weide.
Gemäß der Roten Liste der Gefäßpflanzen Österreichs gilt die Lorbeer-Weide (Salix pentandra) als „stark gefährdet“, in Oberösterreich ist sie sogar als „ausgestorben“ eingestuft. „Bei dieser Einstufung wurde das Vorkommen in einem unserer Natur- und Europaschutzgebiete wohl nicht berücksichtigt“, sagt Karl Zimmerhackl von der österreichischen Naturschutzjugend (önj) Haslach. „Ein einziges, baumförmiges Exemplar wächst hier als absolute Besonderheit in Oberösterreich.“
Botaniker arbeiten an der Vermehrung
Mittels Steckhölzern arbeiten die önj-Botaniker an der Vermehrung dieser seltenen Weidenart. „Die ersten fünf Lorbeer-Sträucher konnten bereits im Frühjahr 2020 auf den Öko-Insel-Grundstücken angepflanzt werden, um sie an mehreren Stellen sicher und dauerhaft zu etablieren“, berichtet Zimmerhackl.
Duftende Weidenart
Für den Naturliebhaber aus Haslach ist die Lorbeer-Weide „eine der schönsten Weidenarten.“ Sie blüht im Vergleich zu ihren rund 450 Artverwandten im späten Frühling. Die sommergrüne Lorbeer-Weide wächst strauch- bis baumförmig und erreicht eine maximale Höhe von 12 bis 15 Metern. Ihr Stamm ist dunkelgrau gefärbt und weist eine längsrissige Rinde auf. Die jungen Zweige glänzen lackartig und sind gelb bis rötlichbraun gefärbt. Die Laubblätter glänzen auf der Oberseite dunkelgrün; auf der Unterseite sind sie heller gefärbt und kahl. Der Blattrand ist auffallend dicht gezähnt. Die abstehenden Drüsen verströmen bei Sonneneinstrahlung einen balsamischen Duft.
Wertvolle Lebensräume
Mit der Kriech-Weide (Salix repens) beherbergt die önj eine weitere seltene kleinwüchsige Weidenart auf einigen ihrer Öko-Inseln. „Diese hat hier als Eiszeitrelikt an feuchten Stellen überdauert.“
Die önj Haslach betreibt insgesamt zwölf Öko-Inseln mit mehr als 70 Hektar, die wesentlich zum Erhalt und Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten beitragen und Überlebensräume sichern. Diese in Partnerschaft mit Landwirten nachhaltig bewirtschafteten Flächen bilden das Kernstück der Naturschutzarbeit.
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