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ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe nahm im Vorjahr 181.000 Nothilfe-Anrufe entgegen

Olivia Lentschig, 04.02.2016 06:00

HORN. 45.000 Mal wurde Hilfe geleistet und knapp 2.400 Kranke und Verletzte wurden vom Club nach Hause geholt. Überfallen und ausgeraubt, krank geworden, mit dem Motorrad verunglückt, das Auto zu Schrott gefahren: 181.364 Mal läuteten im vergangenen Jahr die Telefone der ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe. Mehr als 45.000 Schutzbriefleistungen wurden erbracht, von der Wildschadenhilfe bis zur Pannenhilfe im Ausland. 

Die Semesterferien stehen vor der Tür: Schutzbrief-Inhaber können im Fall eines Schiunfalls auf Hilfe und Kostenübernahme vertrauen. Foto: ÖAMTC

„Am anderen Ende der Leitung sind immer Menschen, die sich in einer größeren oder kleineren Notlage befinden“, erklärt Franz Pfeiffer, ÖAMTC-Regionalleiter der niederösterreichischen Stützpunkte. Für insgesamt 2.400 verletzte oder erkrankte Österreicher organisierte der ÖAMTC den Heimtransport aus dem In- und Ausland: mit Linienflugzeugen (oft in Begleitung eines Arztes oder Sanitäters), mit Rettungswagen oder mit dem Ambulanzjet, der im vergangenen Jahr 108 Mal zum Einsatz kam. Hochsaison in der ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe waren 2015 die Monate Juli und August.

Für tausende Menschen managte der Club die Rückreise aus dem Urlaubsort, weil die Fahrt mit dem eigenen Auto, Wohnmobil oder Motorrad aufgrund eines Fahrzeugschadens nicht mehr möglich war. Insgesamt 8.200 fahruntüchtige Fahrzeuge wurden zurückgebracht.

Die meisten Schutzbrief-Hilfeleistungen erbringt der ÖAMTC in Österreich. Dennoch ist die Zusammenarbeit mit den Partnerclubs im Ausland sehr wichtig: Deutschland, Italien, Kroatien und Ungarn führen die „Hitliste“ der Hilfeleistungen im Ausland an. Rund 16.210 Mal mussten die Pannenfahrer der ausländischen ÖAMTC-Partner 2015 zur Pannenhilfe für Schutzbrief-Inhaber ausrücken. „Auffallend ist, dass im Jahr 2015 deutlich mehr Fälle als üblich zu verzeichnen waren. Dies ist unter anderem auf die anhaltende Hitze während der Sommermonate zurückzuführen. Auch scheint es eine Veränderung des Reiseverhaltens zu geben – Reisen mit dem Auto gewinnen offenbar an Popularität“, schildert Franz Pfeiffer.

In einigen Ländern sind Touristenfallen bei Unfall oder Erkrankung leider gang und gäbe. Dort kooperieren Hotels mit Ärzten, örtlichen Reiseveranstaltern und Krankenhäusern. Der ÖAMTC rät daher, im Ernstfall sofort bei der Schutzbrief-Nothilfe anzurufen und nicht gleich beim ersten Hilfsangebot dankbar zuzugreifen. „Je früher der Club involviert ist, umso effizienter geht die weitere Behandlung von statten“, hält ÖAMTC-Regionalleiter Franz Pfeiffer fest.

Was alles passieren kann – Beispiele aus der ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe

Herr und Frau S. waren auf Rundreise. In Zypern bekam Herr S. starke Magenschmerzen. Sein Zustand verschlechterte sich an den folgenden zwei Tagen so sehr, dass er – mittlerweile in der Türkei – in Antalya in ein Krankenhaus musste. Diagnose: Darmverschluss, eine Operation war noch vor dem Rücktransport unbedingt notwendig. Danach folgten neun Tage Krankenhausaufenthalt bis Herr S. endlich nach Österreich zurück transportiert werden konnte. Die Krankenhauskosten in der Höhe von über 20.000 Euro wurden vom ÖAMTC übernommen.

Der achtjährige Oliver war gemeinsam mit seinem Vater auf Urlaub in der Türkei. Beim Spielen im Wasser zog er sich an einer Rutsche eine Platzwunde, die genäht werden musste, zu. Der kleine Patient wurde in eine türkische Privatklinik gebracht. Der Vater setzte sich noch vor der Bezahlung mit der ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe in Verbindung. Die zuerst vom Krankenhaus in Rechnung gestellten Kosten von fast 1.600 Euro konnten nach genauer Kontrolle der Rechnung auf 1.400 Euro reduziert werden und wurden zur Gänze vom ÖAMTC übernommen.

Eine Urlaubsfahrt mit dem Motorrad endete für Herrn K. abrupt: In Kroatien streikte der Generator der Maschine. Der Pannenfahrer des kroatischen Clubs HAK konnte das Motorrad nur noch abschleppen. Problematisch: Zur Urlaubszeit Ende August waren alle örtlichen Werkstätten stark ausgelastet, ein zeitnaher Austausch des defekten Teils vor Ort stellte sich als unmöglich heraus. Die ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe organisierte gemeinsam mit den Kollegen in Kroatien einen Mietwagen für die Heimreise. Die defekte Yamaha wurde mit einem Sammeltransport zur Heimatwerkstatt von Herrn K. gebracht. Die Kosten für Pannenhilfe, Abschleppung, Mietwagen und Fahrzeugtransport von knapp über 1.000 Euro waren durch den ÖAMTC-Schutzbrief gedeckt.


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