100-Jähriger kehrte für Ausflug in den Bio.Garten.Eden zurück in seine alte Heimat
JULBACH/UNGENACH. Zu seinem 100. Geburtstag wurde der derzeit wohl älteste gebürtige Julbacher Othmar Panhofer mit einer Reise zurück in seine alte Heimat überrascht.
Der ehemalige Pfarrer von Julbach, Johann (Thomas) Großruck, der mit dem 100-jährigen Panhofer seit Jahrzehnten in Freundschaft verbunden ist, hat mit dem Jubilar einen Ausflug zur Landesgartenschau unternommen. Damit kehrte Othmar Panhofer nach vielen Jahren wieder zurück in seine Geburtsregion. Er wurde am 2. Mai 1919 im damaligen K.K. Nebenzollamt in Hinterschiffl geboren. Wie damals üblich, wurde der Neugeborene gleich am folgenden Tag von der Hebamme zur Taufe in die Julbacher St. Anna-Kirche getragen. Es war die Zeit der Spanischen Grippe, die weltweit mehr Todesopfer als der Erste Weltkrieg gefordert hat. Alleine im kleinen Ort Julbach gab es 20 Grippe-Tote zu beklagen.
Kleine Weltreise vom Mühlviertel ins Hausruckviertel
Als Vater Panhofer wenige Jahre später ins Hausruckviertel versetzt wurde, bedeutete das für die Familie eine halbe Weltreise: Zuerst ging es mit Sack und Pack zu Fuß von der Kohlstatt nach Oepping, dann mit der Mühlkreisbahn über Linz weiter zum neuen Domizil. Othmar Panhofer absolvierte das Petrinum und das Staatsgymnasium in Linz. Er wollte Medizin studieren, musste aber zunächst in den Zweiten Weltkrieg ziehen. Hier überlebte er dank seiner positiven Lebenseinstellung und einem wachsamen Schutzengel, der ihn auch aus der Hölle von Stalingrad gerettet hat, wo er als Sanitätssoldat diente. Später konnte er tatsächlich das Medizinstudium in Innsbruck abschließen und der aus dem „Meran des Mühlviertels“ stammende Panhofer heiratete eine junge Ärztin, die im originalen Südtiroler Meran geboren wurde.
Auf der Suche nach einem Praxisstandort wurde Othmar Panhofer in Ungenach bei Vöcklabruck mit offenen Armen aufgenommen. Dort wirkte er mehr als 30 Jahre als Gemeindearzt und war auch über zwei Jahrzehnte als Rotkreuz-Bezirksstellenleiter tätig.
Beschwerden werden weggelächelt
Sein hohes Alter ist für den gebürtigen Mühlviertler das Resultat eines bewusst gelebten und vertrauensvollen Lebens. Den Rundgang durch den Bio.Garten.Eden meisterte er ohne Stöcke – auch dank der vielen Rastbänke. Eventuelle Beschwerden lächelt er einfach weg: „Meine Gelenke sind halt auch schon hundert Jahre alt.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden