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Mensch und Baum von Hermann-Josef Weidinger

Leserartikel Erich Schacherl, 21.03.2018 19:19

KARLSTEIN/THAYA. Zu Jahresbeginn erschien als Neuauflage das Buch „Mensch und Baum – Mythologie, Pflanzenheilkunde, Brauchtum“ von Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger. Tips Redakteur Erich Schacherl hat sich das Werk angeschaut.

Gleich vorneweg, „Mensch und Baum – Mythologie, Pflanzenheilkunde, Brauchtum“ von im Jahr 2004 verstorbenen Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger, neu aufgelegt im deutschen Kosmos Verlag, ist ein fantastisches Buch. Vor dem Leser liegen 460 Seiten interessante, vielfältige und ungewöhnliche Informationen zum großen Themenfeld Mensch und Baum. Fakten und Daten sind da ebenso drinnen, wie die intuitive, gefühlvolle, spirituelle Verbindung zwischen Menschwesen und Baumwesen. Kräuterpfarrer Benedikt, der Nachfolger von Kräuterpfarrer Weidinger schreibt im Vorwort sehr treffend: „Mein Mitbruder und väterlicher Lehrer Hermann-Josef Weidinger verstand es, nicht bloß mit dem Wissen der Fakten an das Faszinosum Baum heranzugehen, sondern vor allem mit dem Herzen“.

Nachschlagewerk

Drei große Kapitel, jeweils unterteilt in mehrere Unterkapitel und diese dann nochmals geordnet in Abschnitte geben dem Buch eine praktische Struktur, dem für den Leser sehr hilfreich ist. Denn „Mensch und Baum“ ist kein Buch, dass man einmal liest und dann weglegt, es ist vielmehr ein Buch für das Leben, ein Nachschlagewerk einerseits, aber auch ein Buch zum Schmökern, immer dann, wann ein Gedanke, ein Impuls danach auftaucht.

Weggeleit

Im ersten Kapitel „Weggeleit zum Baumkreis“, das sich über 70 Seiten ausdehnt, hat Hermann-Josef Weidinger in seiner unverkennbaren Art persönliche Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse mit universellen Weisheiten, christlichen Lehren und Überlieferungen vermischt. Er führt den Leser in einer angenehmen, ruhigen Art durch ein faszinierendes Spektrum von Themenbereichen, die alle mit Bäumen zu tun haben. Der Mond beispielsweise, die Weisheit der Kelten im Hinblick auf Bäume oder die mögliche Beziehung eines Menschen – da spricht Weidinger von sich selbst – zu Bäumen. „Bäume sind kein leblos` Ding. Sie sind Seelsorger, die sich um die ihnen Anvertrauten kümmern. Sie reden zu ihnen, ermahnen und belehren sie….Es gibt nichts Schöneres, nichts Heiligeres, nichts Vorbildlicheres als einen starken Baum“.

21 Lebensbäume

Im zweiten Abschnitt „Sinnsprache der 21 Lebensbäume“ findet der Leser dann in 21 Kapiteln vielfältige Informationen zu einzelnen Bäumen aus den Bereichen Mythologie, Pflanzenkunde und Brauchtum, wiederum gemischt mit persönlichen Erlebnissen des Kräuterpfarrers. Das umfangreiche Wissen und die Erfahrungen von Kräuterpfarrer Weidinger lassen einfach nur staunen. Und immer ist da diese spirituelle Beziehung, die über allem steht, also nicht bloß eine Tanne sondern die würdevolle Tanne, die vertrauenserweckende Ulme, die lebenskräftige Kiefer oder der nachdenkliche Ahorn. Am Ende des Kapitels finden sich schöne Illustrationen von Emil Jaksch, das gesamte Werk punktet außerdem auch noch mit 80 teilweise beeindruckenden Farbfotos von außergewöhnlichen Bäumen.

Sieben Lieblingsbäume

Im letzten Kapitel fährt der Autor im Sinne der Erläuterungen, Fakten, Geschichten und Weisheiten zu einzelnen Bäumen fort, das besondere daran ist, dass er seine sieben Lieblingsbäume – Lärche, Holunder, Schwarzerle, Birnbaum, Wacholder, Buchsbaum und Eiben – beschreibt.  

Bäume sind lebendige Wesen

Wer Bäume, die besonders im Waldviertel wichtig sind, nicht nur als Wirtschaftsfaktor sieht, sondern als lebendige Wesen, wird mit dem Buch große Freude haben und viel Neues und Unbekanntes entdecken. Apropos Waldviertel, das Viertel aus bzw. mit Wald. Hermann-Josef Weidinger sieht das so: „Bäume können in großen Familien zusammenleben, wir sprechen dann vom Wald“. Was für ein schönes Bild!

Das Buch ist im deutschen Kosmos Verlag erschienen.


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