Wegen Platzmangel: Verletztes Kind aus Krankenhaus weggeschickt
KEMATEN/GRIESKIRCHEN/WELS. Mit einem eingetretenen Nagel im Fuß ihres Kindes begann für eine Familie aus Kematen am Innbach der Wettlauf um ein Krankenbett.
Um 13.45 Uhr fuhren Sabine S. und ihr Mann mit dem Sechsjährigen ins nächstgelegende Krankenhaus Grieskirchen. Weil dort festgestellt wurde, dass der Junge operiert werden musste und mindestens sechs Stunden nüchtern sein soll, wurden sie ins Klinikum nach Wels geschickt. In Grieskirchen wird ab 18 Uhr nicht mehr operiert. Man teilte der Familie mit, dass in Wels gleich Bescheid gesagt werde, dass sie mit ihrem Kind kommen werden.
Von Station zu Station
In Wels begann für die Familie die eigentliche Odyssee: Von der Kinder-Station - wo man nichts vom Eintreffen des verletzten Kindes wusste - wurden sie an die Kinder-Ambulanz verwiesen, von dort wiederum an die Unfallambulanz. In der Unfallambulanz wurde ihnen erklärt, dass die Familie zur Aufnahme müsse. Die haben dann den Sechsjährigen auf die Erstversorgung überwiesen. „Nach nicht ganz zwei Stunden später wurde uns mitgeteilt, dass sie leider keinen Platz für uns haben und wir müssen in ein anderes Krankenhaus“, erzählt die Mutter, die ihren Unmut auch über Facebook kund tat. „Wir waren einfach nur fertig, traurig und wütend“, erzählt die Kematnerin. Um 18.15 endete der Kampf um einen Operationsplatz und ein Krankenbett im Krankenhaus Ried, wo der Junge um 21.45 Uhr operiert wurde.
Es ginge ihr keineswegs darum ein Krankenhaus schlecht zu machen, so die Mutter weiter. Man habe gesehen, dass in Wels einfach zu viel los gewesen sei.
Individualfehler in der Kommunikation
In einer Stellungnahme von Seiten des Klinikum Wels-Grieskirchen heißt es, dass man den Fall bedauere und, dass es sich um einen Kommunikationsfehler gehandelt hätte. “Wir bestätigen einen Individualfehler in der Kommunikation. Die Abstimmung zwischen der Unfallversorgung in Wels und Grieskirchen ist umfassend erfolgt und die Betroffenen wurden angeleitet, auf der Unfallversorgung in Wels vorstellig zu werden. Bedauerlicherweise wurde verabsäumt, vorab zu klären, ob auf der Kinderstation ein Bett verfügbar ist. Nach Abwägen möglicher Alternativen wurde gemeinsam mit den Eltern entschieden, die Versorgung im Krankenhaus in Ried fortzusetzen. Medizinisch ist für den jungen Patienten kein Nachteil entstanden, da die OP erst nach sechs Stunden Nüchternheit möglich war“, erklärt Kerstin Pindeus, Pressesprecherin des Klinikums. „Dennoch halten wir fest, dass diese Vorgehensweise nicht unseren standardisierten Abläufen entspricht. In einem persönlichen Gespräch hat sich die Ärztliche Leitung bei den Betroffenen für die verursachten Umstände entschuldigt. Intern werden die Abläufe geprüft und gegebenenfalls verfeinert, um derartige Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden.“
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19.01.2019 07:42
Sehr unmenschliches Verhalten
KH Grieskirchen geht mit älteren Menschen um, wie wenn sie der letzte Dreck wären . Menschen die tot krank sind, werden beschimpft, gedemütigt und niedergespritzt. Ich wünsche solchen Personal, dass Ihnen im Alter das gleiche widerfährt und ich wünsche Ihnen Ihr lebenslang schlaflose Nächte. Pfui schämt euch
22.01.2019 20:05
Fragwürdiger Kommentar?
Ihr Kommentar bezieht sich keinesfalls auf den Artikel??!
Falls Sie ein inkorrektes Verhalten bemerkt haben, sollten Sie sich eher an die Beschwerdestelle wenden und den Sachverhalt schildern, anstatt hier im Internet aufzustacheln? Das sie hier von einem 'Niederspritzen' reden kommt einer Verleumdung nahe.
Meine Oma (schwer dement und aggressiv) ist häufig stationär in Grieskirchen und wurde immer mit Fürsorge behandelt - das hier jemand beschimpft wird oder gar gedemütigt wäre mir noch nie aufgefallen.
18.01.2019 22:51
Wenn ich KH Wels höre stellt es mir die Haare auf
Vor nicht allzu langer Zeit saß ich mit meinem Vater dort 2,5 Stunden auf der allg. Unfallambulanz. Meine Mutter (58, sehr fit) wurde eingeliefert da sie plötzlich im Klo zusammenbrach und nicht mehr gehen konnte. Wir wussten nicht was mit ihr los war und saßen dort wirklich 2,5 Stunden im Wartebereich und nach jeder Nachfrage bekamen wir die selbe genervte Antwort, dass wir Geduld haben sollen und warten müssen bis wir eine Auskunft erhalten (wir waren völlig krank vor Sorge).. neben uns hat man dann einfach einen alten Mann im Krankenbett hergerollt und abgestellt der hörbar sehr viel Wasser in der Lunge hatte und damit kämpfte, mit letzter Kraft, so kläglich vor sich hinröchelte, wir haben uns die ganze Zeit gefragt ob der da gleich erstickt und jetzt neben uns stirbt oder um was gehtsn...... nach diesen langen 2,5 Stunden ging eine Tür auf direkt hinter der Aufnahme wo die unfreundliche und genervte Dame saß, wo meine Mutter auf einmal barfuß heraus watschelte und uns mitgeteilt hat, dass sie die ganze Zeit in diesem Zimmer NEBENAN an einer Infusion saß und es ginge ihr eh wieder besser. Dieses plötzlich auftretende Phänomen lag wohl am Wechsel oder plötzlicher Schwächeanfall. Jedenfalls konnte man uns das nicht sagen!!!!????? Dass sie eh nur da sitzt und ne Infusion kriegt 2,5 tunden lang. Ich hab geglaubt ich spinne.. Das ist auch nicht das erste Mal dass mir diese Unfallstation negativ in Erinnerung ist. Die Damen sind einmal richtig genervt gewesen dass jemand nachts kommt und ein Problem hat (Hund hat beim Spielen vers. Exmann mit Zähnen blöd verletzt) während sie gerade ungeniert dabei waren ihren Krankenhaus Klatsch und Tratsch untereinander zu diskutieren. Da muss man ja direkt ein schlechtes Gewissen haben dass man was von denen will. Es mag sein dass vieles nicht optimal ist mit den Einsparungen aber ein wenig Benehmen kann man sich trotzdem noch bewahren, wie ich meine! Dieses Krankenhaus ist für mich ein rotes Tuch geworden.
18.01.2019 15:19
Wurde auch schon wegesickt mit meinen Kind weil kein Platz frei war. Wurde später noch blöd angesprochen von Personal. Früher in Grieskirchen ist sowas nicht passiert. Ich finde es eine Katastrophe
18.01.2019 14:13
Das wird die Zukunft -Kenne beide Krankenhäuser und war alles bestens. Sie können halt nur soviel an Leistung bringen was ihnen an Kapazitäten zur Verfügung steht und das liegt nicht am Personal !!
18.01.2019 06:20
Traurig
Wir haben in wels auch schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Grieskirchen war früher eines der besten Krankenhäuser aber seit der zusammenlegung mit wels ist es nicht mehr so wie früher.
17.01.2019 13:47
Kein einzelfall
Traurig... Aber man hört dies zur Zeit ziemlich oft dass es im kh Wels Probleme gibt....